2023 in Zahlen: Destatis fasst das Jahr zusammen

| Redaktion 
| 21.12.2023

Das Statistische Bundesamt ist eine beliebte und zuverlässige Quelle unserer Redaktion, wenn es um konkrete Zahlen geht. Wer wäre dementsprechend besser für einen datenbasierten Jahresrückblick geeignet?


Im Jubiläumsjahr – das Statistische Bundesamt, kurz Destatis, feiert seinen 75. Geburtstag – haben die in Wiesbaden ansässigen Fachleute für Zahlen ausgewählte Fakten zu den letzten zwölf Monaten zusammengetragen.

  1. Mehr Menschen als jemals zuvor wurden im Januar in der Bundesrepublik verzeichnet. Zu den seinerzeit 84,4 Millionen Personen trägt auch die höchste jemals gemessene Nettozuwanderung bei: 1,46 Millionen mehr Menschen kamen nach Deutschland als ins Ausland gezogen sind, woran etwa 960.000 aus der Ukraine Geflüchtete einen großen Anteil halten.

  2. Kaum über 180.000 Neubauwohnungen werden 2023 in Deutschland genehmigt worden sein, was einem Minus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Stellvertretend dafür sind Zahlen aus dem Februar, wo Destatis festgestellt hat, dass die Preise für den Bau neuer Wohngebäude binnen Jahresfrist um über 15 Prozent gestiegen sind.

  3. Im März gibt die stagnierende Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik Grund zum Grübeln. Das Bruttoinlandsprodukt verbleibt in preis-, saison- und kalenderbereinigter Rechnung unverändert. Daten zum Gesamtjahr verspricht Destatis für den 15. Januar 2024.

  4. Nachdem sie 2022 noch sechs Prozent zur deutschen Stromerzeugung beigetragen haben, gehen die letzten deutschen Atomkraftwerke im April vom Netz. Während die Kohlestrom-Erzeugung zurückgeht und Wind- oder Photovoltaikanlagen hinsichtlich ihrer tatsächlichen Erzeugung stagnieren, erhöhen sich die Stromimporte aus dem Ausland. Zumindest ist Deutschland prinzipiell für Schönwetterstrom gewappnet: Die Nennleistung der installierten Photovoltaikanlagen ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 20 Prozent gestiegen.

  5. Mit zunehmenden Sommeranzeichen häufen sich im Mai leider auch die alkoholbedingten Autounfälle; insbesondere an Christi Himmelfahrt. Insgesamt hat es 2023 mehr als 2,5 Millionen Unfälle auf deutschen Straßen gegeben, bei denen rund 2750 Menschen ums Leben gekommen sind. Diese Zahl bewegt sich knapp unter Vorjahreshöhe.

  6. Ehre, wem Ehre gebührt: Im Juni feiert das Statistische Bundesamt seinen 75. Geburtstag mit einem Festakt. „Gerade in Zeiten sich überlagernder, multipler Krisen zeigt sich der Wert amtlicher Statistiken", schildert Präsidentin Ruth Brand. „Unsere Daten sind die bestmögliche Annäherung an die Realität - und damit eine wichtige Grundlage für einen wissensbasierten Diskurs und ein wirksames Mittel gegen Desinformation."

    Ruth Brand, seit Anfang des Jahres Präsidentin des Statistischen Bundesamts (Bildrechte: Destatis)

  7. Im Juli zeigt sich, dass Reisende Corona hinter sich gelassen haben: In keinem anderen Monat fliegen Deutsche so gern ins Ausland, wobei sich die Top Drei aus Spanien, der Türkei und Griechenland zusammensetzen. Über 19,4 Millionen Fluggäste kommen 2023 insgesamt zusammen; mehr denn je seit Beginn der pandemiebedingten Einschränkungen.

  8. Im August vermeldet Destatis, dass niemals mehr junge Menschen eingeschult worden sind als zum Start des Schuljahres 2023/24: Etwa 830.600 Kinder haben diesen Sommer die ersten Schritte auf ihrem Bildungsweg gemacht, was einem Vorjahresplus von 2,1 Prozent entspricht.

  9. Neuer Monat, neuer Höchststand: Im September waren mehr Menschen denn je erwerbstätig; die Schwelle von 46 Millionen Beschäftigten wird im dritten Quartal erstmals durchbrochen.

  10. Im Oktober bestätigt Destatis ein Ärgernis aus dem Vormonat: Haushaltsenergie auf der Verbraucherebene war um mehr als die Hälfte teurer als im Jahresdurchschnitt 2020. Vergangenes Jahr gaben 6,6 Prozent der befragten Bürger an, dass sie ihre Wohnräume aus Kostengründen nicht angemessen heizen.

  11. Ihren tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht die Inflationsrate im November, denn unter 3,2 Prozent lag sie zuletzt im Juni 2021. Gleichzeitig sind Nahrungsmittel im Vergleich zum November des Vorjahres um 5,5 Prozent im Preis gestiegen.

  12. Ein zahlfreudiger Anteil der Deutschen besteht auf ein Feuerwerk zum Abschluss des Dezembers. Während sich hiesige Anbieter zunehmend zurücknehmen, schießen die Importe von Feuerwerkskörpern in die Höhe: Allein bis September wurden 24.400 Tonnen eingeführt, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr von explosiven 283 Prozent darstellt. Silvester 2023 dürfte demnach etwas lauter werden...

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