H&M, Abercrombie, Jacquemus
Der "White Lotus-Effekt": Diese Labels profitieren vom Serienhype

| Redaktion 
| 09.04.2025

Die dritte Staffel der HBO-Erfolgsserie "The White Lotus" hat nicht nur ein Millionenpublikum nach Thailand entführt, sondern auch eine neue Welle an Urlaubsinspirationen ausgelöst – vor allem in modischer Hinsicht. Kaftankleider, Resorthemden und Statement-Ketten sind spätestens seit dem Staffelfinale gefragt wie nie. Einige Stücke sind online bereits restlos vergriffen.

Marken wie H&M oder Abercrombie & Fitch haben die popkulturelle Strahlkraft der Serie früh erkannt – und pünktlich zur Ausstrahlung eigene Kollektionen lanciert. Der Fast-Fashion-Riese H&M etwa kooperierte dafür mit Kostümbildnerin Alex Bovaird, die die exzentrischen Charaktere der Serie durch knallige Farben, Maximalismus und aufwendige Prints visuell zum Leben erweckt. Die Folge: Bestandsausverkauf bei gehäkelten Zweiteilern, Strohhüten und gemusterten Badeanzügen.

Auch Premiumlabels profitieren

Neben H&M und Abercrombie setzen auch etablierte Designer auf den "White Lotus"-Effekt – zum Beispiel der französische Stardesigner Simon Porte Jacquemus. Für Serienfigur Chloe entwarf er gleich zwei individuelle Looks, darunter ein rosa Badeanzug, der längst Kultstatus erreicht hat. Anders als üblich trat in diesem Fall nicht das Serienkostüm-Team an eine Marke heran, sondern Jacquemus selbst bat um eine Zusammenarbeit. Die Serie als Laufsteg – ein umgekehrter Trend mit Vorbildpotenzial.

 
 
 
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Mode als Werkzeug

Während Abercrombie mit zurückhaltendem "Quiet Luxury" punktet – etwa mit luftigen Hemden und Hosen in neutralen Tönen – setzen andere Serienfiguren auf auffällige Eleganz. Roben von Valentino, handgefertigte Accessoires und Resortwear von Rachel Comey inszenieren die Charaktere als wohlhabend, aber innerlich oft zerrissen. Laut Bovaird ist die Kleidung dabei weit mehr als Staffage: "Mode ist für Mike White ein visuelles Werkzeug, um die Psychologie seiner Figuren offenzulegen", sagt sie im Interview mit Dazed.

Spekulationen rund um eine mit "Stay Gold" beschriftete Luxus-Kette führten zum viralen Hype auf TikTok – samt Lieferengpässen bei der verantwortlichen Schmuckmarke LunaFlo. Die Kette, die in der Serie eine symbolische Rolle spielt, verweist auf das Gedicht "Nothing Gold Can Stay" von Robert Frost – und auf das Ende der Unschuld.

 
 
 
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Wie bereits "Sex and the City" oder "Emily in Paris" dient auch "The White Lotus" als Schaufenster für Marken und neue Stilrichtungen. Im Unterschied zu klassischen Serien spielt „White Lotus“ jedoch mit einem ironischen Blick auf Statussymbole und zeigt, wie Kleidung zur Projektionsfläche für Macht, Geltung und Selbstfindung wird. Für Modemarken bedeutet das nicht nur Reichweite, sondern auch klingelnde Kassen.

Staffel vier ohne Strand und Palmen?

Die vierte Staffel soll übrigens bereits in Arbeit sein – und könnte die Bühne für ganz neue Stilimpulse bieten. Gerüchten zufolge geht es diesmal an eine Destination ohne Strand und Palmen. Was bleibt, ist der Einfluss auf die Modewelt – und eine Zielgruppe, die zunehmend bereit ist, für Storytelling in Stoff zu investieren.

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