- Frankreichs Unterstützung im US-amerikanischen Unabhängigkeitskrieg
Die Vereinigten Staaten erklärten am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit von Großbritannien, woraufhin das Königreich seine militärischen Anstrengungen verstärkte, um die Rebellion in den Kolonien niederzuschlagen. Frankreich wiederum erkannte die Chance, seinen langjährigen Rivalen Großbritannien zu schwächen und trat 1778 offiziell in den Krieg ein.
Unterstützung, die sich für die jungen USA bezahlt machen sollte: Finanzielle Zuschüsse, Darlehen, militärische Ausrüstung, Waffen, Schiffe und weit über 40.000 Männer zu Land und zur See wurden ohne direkte Forderung nach territorialem Ausgleich oder Rückzahlung gewährt.
Historiker schätzen, dass Frankreich insgesamt etwa 1,3 Milliarden Livre in die amerikanische Unabhängigkeit investiert hat – eine damals haarsträubend hohe Summe, die heute und inflationsbereinigt etwa 20 Milliarden US-Dollar entspricht. Das große Geschenk der Grande Nation war dennoch stark von geopolitischen Eigeninteressen (Handelszugang, Einfluss in Nordamerika) und dem Wunsch, Großbritanniens Macht zu brechen, geprägt.
Im Übrigen ebnete Frankreichs Großzügigkeit den Weg zu einem weiteren historischen Ereignis: Die Kriegskosten trugen zur Verschuldung bei, die die Französische Revolution 1789 begünstigte. Für die USA wiederum ist der letztliche Wert des Geschenks - die Grundlage für eine unabhängige Nation, die heute eine Weltmacht ist – unmöglich in Zahlen zu fassen.
Die Idee zur Freiheitsstatue kam 1865 auf, als der französische Historiker Édouard de Laboulaye vorschlug, den USA zur Feier ihrer Unabhängigkeit ein monumentales Geschenk zu machen. Zum 100-jährigen hat es damals leider nicht pünktlich geklappt: Stattdessen dauerte es bis zum 28. Oktober 1886, ehe die Statue of Liberty nach ihrer Fertigung in Paris feierlich in New York City eingeweiht wurde.

Die Freiheitsstatue auf Libery Island vor New York ist eine der bekanntesten (und lukrativsten) Touristenattraktionen der Welt (Bild: CC BY 2.0 / William Warby)
Der Bildhauer Frédéric Auguste Bartholdi entwarf die Statue, inspiriert von der römischen Göttin Libertas, während Gustave Eiffel das innere Stahlgerüst konstruierte – einige Jahre, bevor er mit dem Eiffelturm auch das berühmte Wahrzeichen der französischen Hauptstadt schuf. Finanziert wurde das Projekt durch Bürgerspenden in Höhe von etwa 250.000 US-Dollar, die heute circa 10 Millionen US-Dollar (inflationsbereinigt) entsprechen.
Damit ist die Freiheitsstatue selbst zumindest im Kontext der Weltgeschichte kein übermäßig teures Geschenk. Das vielleicht dauerhaft einträglichste überhaupt schon: Konservative Schätzungen gehen davon aus, dass Lady Liberty als touristische Top-Attraktion bislang weit über 100 Milliarden US-Dollar eingebracht hat.
Das Taj Mahal wurde vom indischen Mogul-Kaiser Shah Jahan in Auftrag gegeben, um seiner verstorbenen Frau Mumtaz Mahal zu gedenken. Diese starb 1631 bei der Geburt ihres 14. Kindes. Kurz nach ihrem Tod begann der trauernde Witwer mit der Planung eines der weltweit prächtigsten Bauwerke, das nicht nur ein Mausoleum, sondern auch ein ewiges Symbol seiner Liebe sein sollte.

Auch das Taj Mahal ist unter Reisenden aus aller Welt ein beliebter Anlaufpunkt (Bild: Department of Tourism, Government of Uttar Pradesh, India)
Über 20.000 Steinmetze, Kalligrafen, Bildhauer, Handwerker und andere Arbeiter aus Indien, Persien und dem Osmanischen Reich kamen zum Einsatz; Materialien wurden häufig über weite Strecken mit Elefanten und Ochsenkarren herangeschafft. Die symmetrische Anlage ist neben dem zentralen Mausoleum mit seiner ikonischen Kuppel auch für seine Detailverliebtheit bekannt – extrem aufwändige Arbeiten, die sich Shah Jahan nach Schätzungen von Historikern damals etwa 32 Millionen Rupien hat kosten lassen.
Heute entspricht das bis zu einer Milliarde US-Dollar, wobei ähnlich wie bei der Freiheitsstatue auch der touristische Faktor zu erwähnen ist: Die dahingehenden Einnahmen sollen inzwischen bei 20 bis 30 Millionen US-Dollar pro Jahr liegen.
- Leonard A. Lauders Kunstsammlung
Leonard Alan Lauder ist ein mittlerweile 92 Jahre alter Multimilliardär, der bis 2009 das börsennotierte Kosmetikunternehmen Estée Lauder Companies geleitet hat. Darüber hinaus ist er großer Kunstkenner, dem es insbesondere der Kubismus angetan hat – und 2013 entschied er, dass sich nicht nur seine Familie, sondern die gesamte interessierte Öffentlichkeit an seiner Sammlung erfreuen sollte.
Also hat Lauder 78 Kunstwerke an das Metropolitan Museum of Art in New York City, wo auch sein Familienunternehmen zuhause ist, vermacht. Darunter befanden sich Meisterwerke von Künstlern wie Pablo Picasso, Georges Braque, Juan Gris und Fernand Léger, die allesamt als Pioniere des Kubismus, einer der einflussreichsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts, gelten.
Experten schätzen den Wert der Sammlung auf etwa eine Milliarde US-Dollar. Darüber hinaus polierte sie den Ruf des Museums nennenswert auf und zog neue Besucher an, die bis heute gern Eintritt für einen Blick auf die Werke der Lauder-Kollektion zahlen.
Die britischen Kronjuwelen sind so sehr im scherzhaften Sprachgebrauch verankert, dass man beinahe an ihrer tatsächlichen Existenz zweifeln möchte. Allerdings lagern sie weiterhin sicher im Tower of London - und unter ihnen auch der Koh-i-Noor, einer der berühmtesten Diamanten der Welt.
Auf einem Gemälde von Franz Xaver Winterhalter aus dem Jahre 1856 trägt Königin Victoria den Koh-i-Noor als Brosche (Bild: Public Domain)
Bei diesem handelt es sich allerdings eher auf dem Papier um ein Geschenk: 1849 wurde er von der Britischen Ostindien-Kompanie an Königin Victoria übergeben, nachdem die Briten die Region Punjab im Zweiten Sikh-Krieg annektierten.
Im Rahmen der Kapitulationsbedingungen wurde die Übergabe des Koh-i-Noor-Diamanten vereinbart, weshalb der Edelstein für einige Inder bis heute eben kein Geschenk, sondern ein Symbol kolonialer Ausbeutung ist. Aus diesem Grund hat Königin Camilla im Jahre 2023 abgelehnt, mit der Crown of Queen Elizabeth The Queen Mother gekrönt zu werden, in die Koh-i-Noor ("Berg des Lichts") eingearbeitet ist.
Der 105,6 Karat schwere Diamant (nach dem Schleifen, ursprünglich 186 Karat) wurde bereits im frühen 14. Jahrhundert in Indien abgebaut und wechselte durch Kriege und Eroberungen vielfach die Besitzer – von den Mogul-Kaisern über persische Herrscher bis hin zu den Sikh-Führern und schließlich den Briten. Basierend auf seiner Größe, Geschichte und Symbolkraft sprechen ihm Experten einen Wert von bis zu einer Milliarde US-Dollar zu.
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