Hotel Adlon Kempinski hostet 72. Ausgabe
Bundespresseball: Politik und Medien feiern sich in Berlin

| Redaktion 
| 06.04.2025

Freitag, Frühlingssonne, das Brandenburger Tor als Fotokulisse und das wohl renommierteste Hotel der Nation als Treffpunkt: Zumindest veranstaltungstechnisch stieß der diesjährige Bundespresseball in Berlin auf optimale Voraussetzungen. Vor zahlreichen Vertretern aus Politik, Presse und anderen Gesellschaftsfeldern ging es in Berlin allerdings auch um die zunehmenden journalistischen Herausforderungen im eigenen Land.

Eine Plattform für den Austausch zwischen Journalisten und Politikern: Wer eine solche vor über sieben Jahrzehnten effektiv etablieren wollte, konnte im ganz und gar nicht digital ausgerichteten Nachkriegsdeutschland quasi nur auf eine Präsenzveranstaltung zurückgreifen. Und so fand das erste Presse- und Funkfest am 02. Februar 1951 im Bundeshaus Bonn statt, um die Bedeutung einer freien Presse in der jungen Bundesrepublik zu untermauern.

Während sich an den Eckpfeilern wenig getan hat, gab es in den vergangenen 74 Jahren dennoch jede Menge Veränderung – allen voran mehrere Umzüge, unter anderem bedingt durch einen zwischenzeitlichen Wechsel der deutschen Hauptstadt.

Vor zehn Jahren ging das längst als Bundespresseball bekannte Event erstmals im prestigeträchtigen Hotel Adlon Kempinski am Brandenburger Tor über die Bühne, wo die Prominenz auch am vergangenen Freitag einkehrte.

Deutschland zurück im Fokus

Die 72. Ausgabe des Bundespresseball wurde unter dem Motto "Für die Demokratie. Pressefreiheit stärken." einberufen und von Frank-Walter Steinmeier eröffnet. "Der Bundespresseball ist eine Gelegenheit, die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten zu würdigen und auch danke zu sagen dafür, dass sie recherchieren und informieren. Ohne eine informierte Debatte ist Demokratie nicht möglich", gab der Bundespräsident schon vorab zu Protokoll.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender tanzen auf dem Bundespresseball (Bild: Brauer Photos / J. Harrell)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Ehefrau Elke Büdenbender tanzen auf dem Bundespresseball (Bild: Brauer Photos / J. Harrell)

Nachdem 2022 der Russland-Ukraine-Konflikt und 2023 die Zustände im Iran im thematischen Mittelpunkt standen, kehrten die Ausrichter von der Bundespressekonferenz in diesem Jahr wieder vor der eigenen Haustür.

"Auch in Deutschland steht der unabhängige Journalismus unter erheblichem Druck. Medienschaffende werden an der Berichterstattung gehindert, sie werden diffamiert, sehen sich mit verbalen Übergriffen bis hin zu Morddrohungen und gewalttätigen Angriffen auf der Straße konfrontiert", schilderte der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Mathis Feldhoff.

Friedländer fordert freiheitliche Demokratie

Als emotionaler Höhepunkt des Abends wird eine Rede von Margot Friedländer beschrieben. Im Rollstuhl sitzend befand die 103-jährige Holocaust-Überlebende, dass das diesjährige Motto kaum passender sein könne und appellierte, dass sich Geschichte nicht wiederholen dürfe. "Ohne Pressefreiheit gibt es keine freiheitliche Demokratie. Ich bitte euch herzlich: Passt gut auf. Was damals geschah, darf nie wieder geschehen", wird sie in der Berliner Morgenpost zitiert.

Margot Friedländer auf der Bühne (Bild: Brauer Photos / J. Harrell)
Margot Friedländer auf der Bühne (Bild: Brauer Photos / J. Harrell)

Im Publikum hörten ihr zahlreiche führende Polit-Persönlichkeiten zu; unter ihnen etwa Kai Wegner, Annalena Baerbock, Katharina Dröge, Claudia Roth, Katrin Goering-Eckardt, Wolfgang Kubicki, Alexander Schweitzer, Christian Schmidt, Ricarda Lang, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Franziska Brantner, Felix Banaszak, Paul Ziemiak, Karoline Preisler, Christian Dürr, Kristina Schröder, Ole Schröder oder Christian von Bötticher.

Die Presse- und Medienwelt wurde unter anderem durch Bettina Schausten, Pinar Atalay, Barbara Hahlweg, Cherno Jobatey, Theo Koll, Paul Ronzheimer, Tanja May, Michael Kappeler, Hans-Ulrich Joerges, Duezen Tekkal, Jan Schaefer, Franziska Castell, Mara Bergmann, Jan Henrik M. Scheper-Stuke, Ilka Peemoeller, Daniel Funke, Benjamin Bartz, Janina Hell, Janna Linke, Annemarie Carpendale, Wayne Carpendale, Sophia Maier oder Francisca Urio vertreten.

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