Hasso Plattners Nachfolger steht fest
SAP holt René Obermann als künftigen Aufsichtsratschef

| Redaktion 
| 14.04.2025

Der ehemalige Telekom-CEO und heutige Airbus-Aufsichtsratsvorsitzende René Obermann wird ab 2027 das Kontrollgremium von SAP führen. Der Konzern beendet damit eine lange Suche nach einer stabilen Besetzung für den Posten, der durch den Rückzug von Hasso Plattner vakant wurde. Bis zur Übergabe bleibt Pekka Ala-Pietilä im Amt.

Mit der geplanten Wahl René Obermanns zum neuen Aufsichtsratschef präsentiert SAP eine international renommierte Führungspersönlichkeit für die strategische Spitze. Die Berufung markiert das Ende eines holprigen Übergangsprozesses, bei dem zuvor ein anderer Kandidat gescheitert war.

Erfahrene Führung für ein globales Tech-Unternehmen

SAP hat am Freitagabend im Zuge der Einladung zur Hauptversammlung die künftige Besetzung des Aufsichtsratsvorsitzes bekannt gegeben: René Obermann soll 2026 zunächst ins Gremium gewählt werden, 2027 dann den Vorsitz übernehmen. Bis dahin wird der amtierende Aufsichtsratschef Pekka Ala-Pietilä, dessen Mandat um ein weiteres Jahr verlängert werden soll, für eine stabile Übergangsphase sorgen.

Obermann bringt ein beeindruckendes Portfolio mit: Neben seiner Zeit als CEO der Deutschen Telekom und seiner Tätigkeit beim US-Investor Warburg Pincus ist er aktuell Vorsitzender des Aufsichtsrats von Airbus. SAP betont Obermanns "strategische Weitsicht, Marktverständnis und Führungskompetenz". Die Verzögerung bis 2027 hängt mit seinem laufenden Mandat bei Airbus zusammen, das zu diesem Zeitpunkt endet.

Unruhige Zwischenzeit nach Plattners Rückzug

Der Weg zu einer dauerhaften Nachfolge für den langjährigen SAP-Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzenden Hasso Plattner war von Turbulenzen geprägt. Wunschkandidat Punit Renjen, ehemaliger Deloitte-Chef, trat im Frühjahr 2024 zurück – offiziell wegen "unterschiedlicher Vorstellungen über die Rolle". Insbesondere seine Einmischung ins operative Geschäft sorgte für Spannungen.

Als Interimslösung übernahm Pekka Ala-Pietilä die Führung des Gremiums. Der Finne, der von 2002 bis 2021 bereits SAP-Aufsichtsrat war und unter anderem bei Nokia das Mobilfunkgeschäft geprägt hatte, machte allerdings früh klar, dass er nur temporär zur Verfügung steht.

Zeichen strategischer Stabilität

Die jetzige Lösung mit Obermann gilt als Befreiungsschlag für den Konzern. Der Softwareriese, der zuletzt in einer Reihe von DAX-Unternehmen mit Governance-Problemen genannt wurde, sendet damit ein Signal der Kontinuität – und internationale wirtschaftliche wie politische Erfahrung an der Spitze dürfte SAP im globalen Wettbewerb stärken.

Wie das Handelsblatt berichtet, soll Ala-Pietilä den Übergang aktiv begleiten. Die frühzeitige Bekanntgabe gibt dem Kapitalmarkt Planungssicherheit. Obermanns Verbindungen zur Industrie und seine Reputation im internationalen Geschäft könnten zudem frischen Schwung in die Aufsicht und damit auch in die strategische Ausrichtung des Softwareunternehmens bringen.

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