Neobank übernimmt Fintech: Joompay ergänzt Vivid

| Redaktion 
| 10.01.2024

Von den Flügeln der letzten Finanzierungsrunde getragen machen sich die Berliner den luxemburgischen Anbieter zu eigen. Besonders eine damit verbundene Lizenz soll die europaweiten Expansionspläne unterstützen.

Bei Vivid handelt es sich um eine dreieinhalb Jahre alte Neobank, also eine mobile Anwendung zur alleinigen Abwicklung von Bankgeschäften. Das Berliner Unternehmen „vereint Finanzdienstleistungen und Investments in einer einzigen App" und möchte die Finanzwelt möglichst mühelos für alle an ihr interessierten Menschen zugänglich machen.

Joompay wiederum ist ein Zahlungsdienstleister mit Sitz in Luxemburg, der über eine E-Geld-Lizenz der dortigen Aufsicht verfügt und seinen Usern „volle Kontrolle über ihr Geld direkt in der App" verspricht. Kunden erhalten eine virtuelle Debitkarte und genießen unter anderem Cashback-Boni. Bislang gehörte Joompay zur lettischen Joom Group, unter deren Dach das Finanzunternehmen im Jahre 2019 gegründet worden ist.

Nun ist Joompay durch Vivid übernommen worden, wie das Handelsblatt berichtet. Demzufolge gibt Mitgründer Alexander Emeshev an, dass insbesondere die luxemburgische E-Geld-Lizenz großen Wert für Vivid birgt, die bisher in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien aktiv sind und auf eine Zusammenarbeit mit der Berliner Solaris setzen. Mit der Lizenz im Rücken wolle man „zeitnah in weitere europäische Märkte expandieren" und kundenfreundliche Aspekte der Joompay-App künftig als Basis für Vivid-Leistungen nutzen.

Rote Zahlen, große Pläne

Weiterhin wird bestätigt, dass Joompay bereits in Vivid Money umgetauft worden ist, während der Käufer ein obligatorisches Inhaberkontrollverfahren der luxemburgischen Aufsicht längst erfolgreich durchlaufen haben soll. So sind die von Emeshev angesprochenen Pläne theoretisch schon zeitnah umsetzbar, da Vivid seine Dienste damit auch in allen anderen EU-Ländern anbieten darf.

Vivid erhofft sich, eine niedrige sechsstellige Userzahl durch die Übernahme von Joompay für den eigenen Dienst zu gewinnen und will „in diesem Jahr stärker als bisher in Marketing investieren, um in ganz Europa und vor allem im Heimatmarkt Deutschland zu wachsen", wie Alexander Emeshev vom Handelsblatt zitiert wird.

Aktuell schreibt die Berliner Neobank keine schwarzen Zahlen. Der derzeitige Handlungsspielraum von Vivid fußt vor allem auf einer Finanzierungsrunde aus dem Februar 2022, in deren Zuge Investoren 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt haben. Emeshev ist zuversichtlich, dass diese Summe noch mehr als zwei Jahre ausreichen wird und will, dass Vivid „im kommenden Jahr auf Monatsbasis profitabel" wird. Über den Preis für den Kauf von Joompay wurden keine Angaben öffentlich geteilt.

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