Welche Branchen vom Hype um die Abnehmspritze profitieren – und welche darunter leiden werden

In den USA zeichnet sich unter den vielen Fans der Abnehmspritze ein Wandel im Konsumverhalten ab. Ähnliches erwarten Beobachter auch in Europa.

Die neuen Schlankheitsspritzen des dänischen Herstellers Novo Nordisk sind DER Trend der Stunde. Prominente wie Elon Musk, Sharon Osbourne, Oprah Winfrey oder Robbie Williams setzen sie erfolgreich ein. In den USA ist der Run auf das vermeintliche Wundermittel bereits in vollem Gange. In Deutschland nimmt er gerade erst Fahrt auf. Das Produkt Wegovy ist hierzulande seit dem Sommer erhältlich. Ozempic, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen ist, schon länger. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten Wegovy nicht, eine Monatsdosis kostet rund 300 Euro.

Gewinner: Schönheit, Fitness und Mode

Das Medikament habe das Zeug, das Konsumverhalten nachhaltig zu verändern, schreibt der Spiegel in seiner aktuellen Titelgeschichte. Das zeige sich bereits in den USA. Menschen, die dort mit Hilfe der Spritze abgenommen hätten, entdeckten ihren Körper neu - und interessierten sich deshalb für Themen rund um Schönheit, Fitness und Mode. Sie gehen zum Gewichtheben, Pilates oder Yoga. Davon profitieren Fitnessstudios, Sportbekleidungshersteller und Anbieter von Proteinshake. Auch plastische Chirurgen, die Hautstraffungen oder Fetttransplantationen im Gesicht durchführen, profitieren. Letztere, um dem Gesicht „die Fülle eines Babys“ zurückzugeben, ein Zeichen von Jugend und Schönheit, wie das Magazin eine amerikanische Schönheitschirurgin zitiert. Auch eine neue Garderobe ist nötig, wenn erst einmal zehn bis zwanzig Kilo abgenommen sind. Das lässt die Kassen der Modehändler klingeln.

Looser: Hersteller von Süßkram, Fertigpizzen und Alkohol

Verlierer sind dagegen die Hersteller von fettigen Fertiggerichten, Süßigkeiten oder Knabbereien wie Chips. Auch die Kneipen müssen fürchten, dass die Schlankeren erst einmal die Finger vom Alkohol lassen wollen. Und selbst in der Luftfahrtbranche rechnet man mit Auswirkungen. Würde der Durchschnittspassagier nur viereinhalb Kilo weniger wiegen, könnten die Fluggesellschaften jährlich 80 Millionen Dollar an Treibstoffkosten sparen, rechnen Analysten vor.

Na ich bin gespannt.
bei Monatskosten von EUR 300 wird das wohl kein Mittel für die breite Masse. Und nachhaltig Gewicht halten muss erlernt werden durch Umstellung des Essverhaltens. Da habe ich meine Zweifel, dass das allen gelingt.
Besser wäre doch den ganzen "Süßkram" nicht an jeder Ecke verkaufen zu lassen. Mittlerweile gibts ja schon bei der Post Schokoriegel - als merhheitlich österreichisches Unternehmen wäre es da doch ein Leichtes, mal da und anderen Unternehmen (OMV/Trafiken...) anzusetzen, wo Vater Staat (noch) Einfluss hat. Das was Menschen nicht selber machen (Altersvorsorge, Krankenversicherung....) MUSS der Staat regeln und meiner Meinung gehört da auch ein Einschnitt in den Verkauf von Fertigwaren usw. Aber bis es so weit ist, wird noch viel Zeit vergehen, man denke nur an den Aufstand bei Einführung des Rauchverbots in Lokalen und wie sehr genießen es jetzt (fast) alle, nicht stinkert nach Haus zu kommen und Raucher kommen sogar an die frische Luft ;). Oder Zigaretten - die Einnahmen des Staates dadurch machen grad mal ein wenig mehr aus, als Kosten im Gesundheitssystem verursacht werden. Da sollte man sich schon fragen, macht das Sinn? Sollten wir uns als Gesellschaft nicht darauf einigen, nachweislich Schädliches, Süchtig machendes, nicht zum Verkauf anzubieten??? Oder die Barrieren - Preis, Zugänglichkeit - so hoch zu machen, dass es unattraktiv wird. In diesem Sinne - denken und reflektieren und nicht jedem "Trend" vertrauen oder eine Bühne geben.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV