Lange, nämlich fast drei Jahre, haben die Münchner auf das Comeback der Wiesn warten müssen: Und jetzt geht sie auch schon wieder zu Ende. In den vergangenen zwei Wochen ist nicht nur das Bier in rauen Mengen geflossen, auch die Tracht wurde wieder aus dem Schrank geholt, um das Oktoberfest auch modisch standesgemäß zu feiern.
Doch Dirndl, Lederhose und Co. sind während der Wiesn-Zeit in der bayerischen Hauptstadt nicht überall gern gesehen: Einige Lokale verweigern Leuten im Trachten-Outfit sogar den Zugang. Dazu gehört auch der Technoclub "Harry Klein" in der Sonnenstraße. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) erzählt Mitbetreiber Peter Fleming, warum er sich zu diesem Schritt entschlossen hat und wie die Münchner:innen darauf reagieren.
Streitereien und unangenehme Situationen
"Wir haben in den vergangenen Jahren einfach einige schlechte Erfahrungen mit Trachtenträgerinnen und -trägern gemacht", klärt der Szenewirt auf. In Gesprächen mit Freundinnen, Personal und Türstehern sei man sich bewusst geworden, dass Personen in Tracht in den vergangenen Jahren sowieso zu 90 Prozent an der Tür abgewiesen werden mussten.
"Und leider war es so, dass auch diejenigen, die reingelassen wurden, oft Ärger machten. Immer wieder sind Streitereien ausgebrochen und andere Gäste wurden in unangenehme Situationen gebracht, sowohl Männer als auch Frauen", verrät Fleming. Der Grund dafür sei meist zu hoher Alkoholkonsum gewesen. "Sobald die Sicherheit unserer Gäste nicht mehr gewährleistet ist, müssen wir Maßnahmen ergreifen. Ein friedliches Miteinander steht für uns an erster Stelle." An der Tür werde das Trachtenverbot "zu 99 Prozent akzeptiert", so Fleming. Insgesamt seien die Rückmeldungen darauf überwiegend positiv ausgefallen. Deshalb: "Wir haben uns entschieden, das Verbot erstmal so zu lassen."
www.harrykleinclub.de
Kommentar schreiben