Selbstdiagnosen durch teils dubiose Internetquellen schaden eher, als dass sie den Gesundheitszustand verbessern. Martin Preston, Gründer und Chief Executive von Delamere, einer britischen Entzugsklinik und Betreiberin eines Suchthilfe-Portals, bestätigt diese Sicht vieler Experten. Das Internet sei zwar ein großartiges Werkzeug, aber "nicht immer" die beste Quelle für korrekte medizinische Informationen. Denn jeder könne dort etwas veröffentlichen, ohne qualifiziert zu sein oder seine Informationen ordnungsgemäß überprüfen zu lassen, bevor sie veröffentlicht werden.
Nur manche Seiten vertrauenswürdig
"Wenn Sie medizinische Infos oder Ratschläge online suchen, stellen Sie sicher, dass Sie die Websites vertrauenswürdiger medizinischer Einrichtungen wie die offiziellen NHS-Webseiten (National Health Service) nutzen", mahnt Preston. Für nahezu alle medizinischen Fragen gebe es etablierte, vertrauenswürdige, gemeinnützige Organisation mit professionellen Websites, die die meisten Fragen beantworten. Beispiele für diese Websites seien Macmillan, das sich auf Krebs konzentriert, und Mind für die psychische Gesundheit.
Irreführendes TikTok-Video
Die Recherche von Delamere zeigt, dass 61 Prozent der auf TikTok bereitgestellten Infos über psychische Gesundheit falsch sind. Das TikTok-Video "Signs of high functioning anxiety", das nur zu 50 Prozent richtig ist, wurde bereits zehn Millionen Mal aufgerufen. Die TikTok-Infos zu bipolaren Störungen kamen mit einer Punktzahl von nur 13 der möglichen 40 auf einen noch niedrigeren Wert. Die schlimmsten Ratschläge zum Thema psychische Gesundheit kamen auf einen Wahrheitsgehalt von nur 25 Prozent. Dies betrifft die Themen Anhedonia, also die Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden, das Borderline-Syndrom und Dissoziative Störungen. (pte)
www.delamere.com
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