Bud Power: Bohnen nach Originalrezept
Bohnen nach Opas Rezept: Wie Bud Spencers Familie Millionen mit Konservendosen macht

| Natalie Oberhollenzer 
| 08.04.2025

Was mit einer Hommage an die Kultfilme begann, ist heute ein rasant wachsendes Unternehmen: Bud Power, gegründet von der Familie des verstorbenen Schauspielers Carlo Pedersoli alias Bud Spencer, hat es in nur zwei Jahren von null auf zehn Millionen Euro Umsatz geschafft – mit Bohnen in Dosen. Die Rezeptur: ein Stück Filmgeschichte.

Die Szene ist legendär: Terence Hill, alias Trinità, reitet in eine Taverne und verschlingt mit Bud Spencer eine Pfanne voller Bohnen. Es fliegen Fäuste, es klappern Töpfe. Jahrzehntelang fragten sich Fans: Wie lautete eigentlich das Originalrezept? Die Antwort kam 2024 in Form eines Produkts: Borlotti-Bohnen aus dem Piemont, geschmort mit Tomate, Speck, Zwiebel und Gewürzen – abgefüllt im norditalienischen Rovereto vom Produzenten Dega Food.

"Qualität ist unser Leitstern", sagt Giuseppe Pedersoli, einer der drei Söhne Bud Spencers, im Interview mit dem Corriere della Sera. Das Gesicht seines Vaters steht mittlerweile in unzähligen Supermarktregalen zwischen Kichererbsen und Erbsen – auf Dosen mit der Aufschrift: Fagioli alla Bud Spencer.

Die Nachfrage übertraf alle Erwartungen. Was viele als nostalgische Marketing-Aktion abtaten, entwickelte sich zum Verkaufsschlager. Laut Pedersoli hält das Unternehmen mittlerweile 30 Prozent Marktanteil bei Konservenbeilagen – und hat damit in dem Segment Branchenprimus Heinz in Italien überholt.

Start-up mit Familienführung

Gegründet wurde Bud Power 2022 mit einem erklärten Ziel: innovative Lebensmittel zu entwickeln. Neben Bohnen bietet das Unternehmen auch süße und salzige Snacks an – aus "biologischen Rohstoffen, unkonventionellen Mehlen und pflanzlichen Proteinen", wie es im Geschäftsbericht heißt. Die Firma ist als innovative Start-up-Gesellschaft eingetragen, schüttet keine Dividenden aus und investiert stark in Forschung.

2022 lag der Umsatz noch bei rund 56.000 Euro. Ein Jahr später waren es bereits über 624.000 Euro – mit einem Verlust von 100.000 Euro. Eine Kapitalerhöhung über 750.000 Euro und neue Investoren folgten. Die Kontrolle aber bleibt in der Familie: Giuseppe Pedersoli und seine Söhne Alessandro und Carlo Eduardo halten je rund 20 Prozent, ebenso wie Bud Spencers Neffe Nicolò Denaro, der im Netz fleißig Werbung macht:

Ein Kultprodukt mit Exportpotenzial

Die Bud-Bohnen machen inzwischen rund 70 Prozent des Unternehmensumsatzes aus. Für 2025 rechnet Pedersoli mit einem Jahresumsatz von zehn Millionen Euro. Doch das Produktportfolio wächst weiter: In Kürze soll eine Bud-Spencer-Biermarke auf den Markt kommen, im Herbst folgt der "Pizzone" – ein übergroßer Snack, der an die berühmten Filmszenen mit offenen Ohrfeigen erinnert.

Wie es zum Rezept des Signatur-Produkts, dem Bohnengericht kam, verrät Pedersoli ebenfalls: "Mein Vater hatte ein Faible fürs Kochen. Am Set bekamen er und Terence Hill immer dieselben Bohnen serviert. Manchmal wurde eine Szene 15 Mal wiederholt – also begann er irgendwann, sie selbst so zuzubereiten, wie er sie mochte. So entstand das ursprüngliche Rezept." Ein Produkt also, das nicht nur schmeckt, sondern eine Geschichte erzählt – von Filmleidenschaft, Familientradition und einer Prise italienischer Unternehmenskreativität. Wer sich selbst vom Geschmack des Gerichtes überzeugen möchte, hier gehts zum Onlineshop. 

 

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