Volkswagen-Beben?
VW-Eskalation droht: "Giftliste" enthüllt Pläne für Werksschließungen und Massenentlassungen in Deutschland

Die Lage bei Volkswagen spitzt sich zu: Laut Betriebsrat plant der VW-Vorstand die Schließung von mindestens drei Werken in Deutschland. Die drastischen Sanierungsmaßnahmen, die auf einer internen "Giftliste" aufgeführt sind, könnten Zehntausende Arbeitsplätze kosten.

Wie das Handelsblatt berichtet, wurden die Pläne in einer vertraulichen Liste zusammengefasst und sorgen für Besorgnis bei der Belegschaft. Betriebsratschefin Daniela Cavallo informierte die Belegschaft in Wolfsburg über die geplanten Kürzungen und warnte eindringlich: "Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher!"

Besonders das Werk in Osnabrück scheint gefährdet, nachdem es kürzlich, wie Der Spiegel meldet, einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hat. Cavallo erläuterte, dass der Vorstand beabsichtige, neben den Werkschließungen auch ganze Abteilungen zu verlagern und ab Mitte 2025 betriebsbedingte Kündigungen umzusetzen. Die über 30 Jahre geltende Beschäftigungssicherung wurde bereits im September aufgekündigt, was die Besorgnis in der Belegschaft verstärkt.

IG Metall kritisiert "Kahlschlagfantasien"

Der Betriebsrat steht nicht allein im Widerstand gegen die geplanten Einsparungen. Auch die IG Metall reagierte mit scharfer Kritik: "Diese Rabiatpläne des Vorstandes sind in keiner Weise hinnehmbar und ein Bruch mit allem, was wir in den letzten Jahrzehnten im Unternehmen erlebt haben", so Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall. Er fügte hinzu, dass von VW statt "Kahlschlagfantasien" tragfähige Zukunftskonzepte erwartet würden, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu sichern, wie Der Spiegel weiter berichtet.

Verhandlungen über den VW-Haustarif: Konfrontation statt Kompromiss

Am Mittwoch tritt der Vorstand erneut in Verhandlungen mit der IG Metall über den Haustarifvertrag. Bereits in der ersten Verhandlungsrunde im September hatte VW die Forderung der Gewerkschaft nach einer Lohnerhöhung von sieben Prozent abgelehnt und stattdessen auf Einsparungen gedrängt, so das Handelsblatt. Der Vorstand fordert nun laut Cavallo eine zehnprozentige Lohnkürzung und Nullrunden für die kommenden zwei Jahre – ein Angebot, das bei den Arbeitnehmervertretern auf Unverständnis und Ablehnung stößt.

Volkswagen beschäftigt derzeit rund 120.000 Mitarbeiter in Deutschland, verteilt auf zehn Werke. Die geplanten Kürzungen sind Teil eines umfassenden Sparkurses, der darauf abzielt, die Kernmarke VW bis 2026 um zehn Milliarden Euro profitabler zu machen. Branchenvergleiche mit Konkurrenten wie Toyota, das mit etwa halb so vielen Beschäftigten deutlich mehr Autos produziert, setzen den Konzern zusätzlich unter Druck. Wie Der Spiegel betont, wären die geplanten Werksschließungen ein historischer Einschnitt, da es bislang in der VW-Geschichte noch nie zu Schließungen deutscher Werke gekommen ist.

Arbeitnehmerseite rüstet sich für den Widerstand

Mit einer drohenden Eskalation der Auseinandersetzungen im Raum bereiten sich Betriebsrat und IG Metall auf eine entscheidende Verhandlungsrunde vor. Das Ergebnis der Gespräche könnte die Zukunft Tausender Arbeitsplätze bei Volkswagen prägen und hat das Potenzial, die gesamte deutsche Automobilbranche zu beeinflussen.

Überfällige Kürzungen

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