Female Future Force Day 2024
Annalena Baerbock und prominente Speakerinnen setzen Zeichen für Gleichberechtigung

| Redaktion 
| 13.10.2024

Am 12. Oktober 2024 fand in Berlin der Female Future Force Day (FFF Day) unter dem Motto "Bridge the Gap" statt. Mehr als 50 Expertinnen und Speakerinnen diskutierten drängende Fragen zu Gender-Ungleichheiten, wie dem Gender Pay Gap und der ungleichen Verteilung von Sorgearbeit.

Ein besonderes Highlight des Tages war das Gespräch zwischen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und FUNKE-Verlegerin Julia Becker über die Herausforderungen und Chancen von Frauen in Führungspositionen.

Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt immer noch deutlich weniger als Männer und übernehmen einen erheblich größeren Anteil an unbezahlter Pflegearbeit. Diese Fakten zeigen, wie tief gesellschaftliche Ungerechtigkeiten auch im Jahr 2024 noch verankert sind. Der Female Future Force Day bot eine Plattform, um genau diese Ungleichheiten offen zu benennen und den kritischen Diskurs darüber zu fördern. In über 40 Panels, Workshops und Masterclasses hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich mit Themen wie dem Gender Data Gap, Feminismus und sozialer Gerechtigkeit auseinanderzusetzen und Lösungsansätze zu diskutieren.

Baerbock und Becker über feministische Führung

In ihrem Gespräch thematisierten Baerbock und Becker die Bedeutung weiblicher Führung in der von Männern dominierten Welt der Politik und Wirtschaft. Baerbock betonte die Wichtigkeit einer feministischen Außenpolitik, die insbesondere in Krisenzeiten eine neue Form der Führung darstellt. Sie wies auf den globalen Widerstand hin, der von rechten Kräften ausgeht und gezielt Frauen in Machtpositionen angreift. Julia Becker ergänzte, dass zwar bereits Fortschritte erzielt wurden, es jedoch noch viel mehr zu tun gebe, um wirkliche Gleichberechtigung zu erreichen. Ihre optimistische Botschaft: "Diese Bewegung ist nicht mehr aufzuhalten." Das Gespräch endete mit Standing Ovations vom Publikum.

Inspirierende Speakerinnen und vielfältige Themen

Neben Annalena Baerbock und Julia Becker traten weitere prominente Speakerinnen auf. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley hob hervor, dass Gesellschaften nur dann stabil und friedlich sein können, wenn Frauen gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Bereichen teilhaben. Steffi Jones, ehemalige Fußball-Bundestrainerin, sprach über Diskriminierung im Sport. Janin Ullmann und Natascha Wegelin ermutigten Frauen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und so finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen, während Sarah Kuttner sich dem Thema Mental Health und Neurodiversität widmete.

Brücken bauen: Lösungen für gesellschaftliche Spaltungen

Das Motto des Tages, "Bridge the Gap", spiegelte sich in den zahlreichen Panels und Workshops wider. Es verdeutlichte die Notwendigkeit, gesellschaftliche Spaltungen wie den Gender Pay Gap, den Gender Care Gap und den Gender Data Gap zu überwinden. Laut Statistiken verdienen Frauen in Deutschland immer noch durchschnittlich 18 % weniger als Männer und leisten zudem täglich 78 Minuten mehr unbezahlte Sorgearbeit. Expertinnen wie Jutta Allmendinger präsentierten auf dem FFF Day innovative Konzepte zur Bekämpfung dieser Ungerechtigkeiten, darunter flexiblere Arbeitszeitmodelle und Maßnahmen wie die Väterzeit.

Politische Forderungen: Das FFF Day-Manifest

Ein zentrales Element des Tages war die Vorstellung des FFF Day-Manifests, das klare politische Forderungen an die Bundesregierung stellt. Das Manifest fordert konkrete Maßnahmen, um die Geschlechtergerechtigkeit zu fördern und Gleichstellung in allen gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen – von der Wirtschaft über die Politik bis hin zur Bildung. Das Manifest diente auch als Startpunkt für eine Online-Petition, um den politischen Druck zu erhöhen. FUNKE-Verlegerin Julia Becker fasste es zusammen: "Wer die Rechte und die Freiheit von Frauen infrage stellt, stellt unsere Demokratie infrage."

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