Sportförderung
Olympia 2028: Rossmann kündigt eigene Prämie für deutsche Medaillisten an

| Redaktion 
| 20.08.2024

Nach den Spielen ist vor den Spielen: In vier Jahren treffen sich die Spitzensportler der Welt in Los Angeles, um Bronze, Silber und Gold untereinander zu verteilen. In einigen Nationen ist ein entsprechender Triumph mit schlagartigem Reichtum verbunden – in anderen wiederum sind Drogerieketten gefragt, um die angemessene Entlohnung von Top-Athleten zu gewährleisten.

Insgesamt 33 Medaillen konnten die für die Bundesrepublik startenden Athleten bei den Olympischen Sommerspielen in Paris erstreiten – achtfach gab es Bronze, dreizehn Silber-Auszeichnungen wurden vergeben und zwölf Mal war die Mühe das so begehrte Gold wert. Bereits im letzten Monat haben wir beleuchtet, wie spendabel einzelne Nationen auf olympische Triumphe reagieren: Während eine Gold-Medaille in Hong Kong mit sagenhaften 768.000 US-Dollar prämiert wird und somit ein wahrlich lebensveränderndes Ereignis darstellen kann, müssen deutsche Sportler deutlich genügsamer sein.

Hierzulande wird Gold mit 20.000 Euro belohnt, während Silber 15.000 und Bronze immerhin noch 10.000 Euro einbringen. Allerdings wird exklusiv der größte Erfolg mit einer Prämie der Stiftung Deutsche Sporthilfe honoriert; wenn ein Athlet also beispielsweise einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze einstreichen würde, ginge er am Ende dennoch "nur“ mit 20.000 Euro nachhause. Gerade im internationalen Vergleich haben diese Zahlen die alte Diskussion um die finanzielle Wertschätzung von (potenziellen) Olympioniken neu entfacht.

Spendabel in Los Angeles

Nun bringt sich Rossmann, eine der größten Drogerieketten Europas, vergleichsweise überraschend mit einem zählbaren Beitrag in besagte Diskussion ein: Wie das Unternehmen verkündet hat, wird es für die kommenden Sommerspiele – in vier Jahren im US-amerikanischen Los Angeles - eigene Medaillen-Prämien ausloben.

Dabei wird die von der Deutschen Sporthilfe bekannte Staffelung übernommen, allerdings wird jedes Stück Edelmetall einzeln abgerechnet. Mannschaften dürfen sich pauschal über 100.000 Euro für jede Medaille freuen. Geht man von einem Abschneiden im Medaillenspiegel aus, das mindestens so gut wie in Paris ist, würde Rossmann insgesamt also ungefähr 1,3 Millionen Euro vergeben.

Spitzensport muss sich lohnen

"Wir hoffen, mit diesen Prämien einen finanziellen Anreiz zu schaffen – vielleicht sind es in 4 Jahren mehr Medaillen, die wir prämieren können“, erklärt Raoul Roßmann, Sprecher der Rossmann-Geschäftsführung, die Motivation des Unternehmens. Er führt aus: "Spitzensport muss sich lohnen und da ist nicht nur die Bundesregierung, da sind auch wir als Gesellschaft gefragt! Ich hoffe, dass wir nicht nur für Sportler einen Anreiz schaffen, sondern auch weitere Unterstützer motivieren können.“

Mit Blick auf die in Paris erneut sehr erfolgreichen USA und die dortige Qualität der Sportförderung baut Rossmann darauf, dass die Zeit bis 2028 zur besseren Aufstellung deutscher Athleten genutzt wird. Dazu gehöre ausreichender Freiraum für Spitzensportler, um Höchstleistungen zu erbringen, was wiederum unmöglich sei, "wenn sie sich um ihren Lebensunterhalt sorgen müssen“.

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