Milan Nedeljković
Eigene Autobahnspur und Innenstadt-Privilegien: BMW regt Anreize für E-Mobilität an

| Redaktion 
| 12.08.2024

Die jüngsten Neuzulassungszahlen für E-Autos sprechen wahrlich nicht dafür, dass deutsche Fahrer flächendeckend von der Mobilitätswende überzeugt sind. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković bringt Ideen abseits einer Kaufprämie ins Spiel, die Anreize für (künftige) Halter elektrisch betriebener Wagen schaffen sollen.

Den Status Quo von Elektroautos in Deutschland kann man "unumwunden als Desaster bezeichnen“, wie die Auto Motor Sport kürzlich befand: Mit 30.762 Neuzulassungen im Juli wurde der Wert des selben Monats im Vorjahr um 36,8 Prozent unterboten. Der generelle Marktanteil von E-Autos sinkt demnach auf 12,9 Prozent.

Als einer der wenigen positiven Ausreißer wird BMW identifiziert, die entgegen der rückläufigen Entwicklung sogar "bei einigen Modellen zulegen“ konnten. Mit dem Münchner Merkur hat sich BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković über Gegenwart und Zukunft der hauseigenen Elektromobilität unterhalten und dabei erwähnt, dass jeder dritte in Bayern gebaute BMW-Wagen in diesem Jahr elektrisch betrieben sei. Man erwarte weiter deutliches Wachstum in diesem Sektor.

Privilegierter Zugang als Anreiz

Gleichzeitig betonte Nedeljković, dass sein Unternehmen grundsätzlich auf strategische Flexibilität setzt und neben E-Autos auch Verbrenner und Hybridmodelle weiterhin produzieren wird. Dem geplanten Verbrenner-Aus steht er mindestens skeptisch gegenüber: "Ein Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrenner ab 2035 ist in seiner Absolutheit kaum umzusetzen. Das Ziel, möglichst viele E-Autos auf den Straßen zu haben, ist dennoch richtig.“

Um dieses zu erreichen, hält er die richtigen Anreize für mitentscheidend. Dabei schwebt Nedeljković "etwa der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn“ für Halter entsprechender Fahrzeuge vor. Er schildert: "Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen“. Eine staatliche Kaufprämie hält er hingegen nicht für langfristig sinnvoll.

Dr. Andreas Pangl
Deutlicher kann man das Scheitern der E-Mobilität nicht kundtun …

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