Mief-Alarm
Wenn der Kollege im Büro stinkt: So sprechen Sie das Thema respektvoll an

| Redaktion 
| 13.08.2024

Ein Kollege hat ein Problem mit Körpergeruch, das die Arbeitsatmosphäre und das eigene Wohlbefinden beeinträchtigt. Wie spricht man solch ein sensibles Thema an, ohne den Betroffenen zu brüskieren? Ein offenes, aber respektvolles Gespräch ist der Schlüssel – doch es will gut vorbereitet sein.

Körpergeruch ist ein Thema, das viele Menschen lieber vermeiden würden. Doch in einem engen Arbeitsumfeld kann es zu einer echten Belastung werden, wenn niemand den Mut aufbringt, ein vorhandenes Problem anzusprechen. "Feedback ist ein Geschenk", sagt Karriereberaterin Carmen Michaelis im Spiegel. Es gibt Menschen die Chance, etwas zu erkennen und zu ändern, was sie selbst vielleicht gar nicht bemerkt haben. Ein offenes Gespräch kann nicht nur das Problem lösen, sondern auch das Arbeitsklima verbessern.

Vorbereitung ist alles

Bevor Sie das Gespräch suchen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie in die persönliche "intime Zone" Ihres Kollegen oder Ihrer Kollegin eindringen werden. Diese Zone ist normalerweise nur engen Freunden oder Familienmitgliedern vorbehalten. Daher ist es entscheidend, das Gespräch respektvoll und auf Augenhöhe zu führen.

Tipps für das Gespräch

  1. Den richtigen Moment wählen: Suchen Sie eine ungestörte Gelegenheit, um das Gespräch unter vier Augen zu führen. Ein vertrauliches Gespräch am Ende des Arbeitstages kann die Situation entspannen.

  2. Um Erlaubnis bitten: Bevor Sie das Thema ansprechen, bitten Sie um die Erlaubnis, ein persönliches Thema ansprechen zu dürfen. Das zeigt Respekt und bereitet Ihr Gegenüber auf das Gespräch vor.

  3. Klar und direkt sein: Vermeiden Sie lange Einleitungen oder Ausflüchte. Kommen Sie schnell auf den Punkt und benennen Sie das Problem deutlich, aber respektvoll. Beispielsweise: "Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit häufiger nach Schweiß riechst.“

  4. Ich-Botschaften verwenden: Sprechen Sie in Ich-Form, um Ihre Wahrnehmung darzustellen, ohne dabei zu verallgemeinern oder den Eindruck zu erwecken, dass auch andere Kollegen das Problem bereits besprochen haben.

  5. Das Gespräch kurz halten: Je länger das Gespräch dauert, desto größer wird die Bedeutung des Themas. Ein kurzer Austausch, der das Wesentliche auf den Punkt bringt, ist in diesem Fall am besten.

  6. Wertschätzung zeigen: Nach dem Gespräch sollten Sie weiterhin respektvoll und kollegial mit der betroffenen Person umgehen. Dies zeigt, dass das Thema aus Sorge und nicht aus Kritik angesprochen wurde.

Was Sie vermeiden sollten

Dezente Hinweise wie das Aufstellen von Raumsprays oder das offene Lüften des Büros sind keine Lösung und können die Situation sogar verschärfen. Auch sollten Sie auf Verallgemeinerungen wie "immer“ oder "ständig“ verzichten, da diese das Problem unnötig dramatisieren.

Nach dem Gespräch

Abschließend ist es wichtig, dem Kollegen oder der Kollegin die Möglichkeit zu geben, das Gespräch zu verarbeiten. Vermeiden Sie es, das Thema erneut anzusprechen, es sei denn, die Situation verbessert sich nicht. Halten Sie jedoch den Kontakt aufrecht und zeigen Sie weiterhin Wertschätzung, um das Vertrauen zu stärken.

Ich finde es sehr unangemessen, zu diesem Thema ein Bild, auch wenn KI generiert, eines übergewichtigen und eher alternativ gekleideten Menschen zu hinterlegen. Das nährt ein Vorurteil, dass diese Mitbürger einen schlechten Körpergeruch hätten. Es gibt sehr viele schlanke, markengekleidete Frauen und Männer, denen man sich auf Grund Ihrer Ausdünstung nicht nähern möchte.

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