Rüstungsboom
Rheinmetall erzielt Rekordgewinne durch steigende Rüstungsnachfrage

| Redaktion 
| 08.08.2024

Der Rüstungsboom infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine beschert dem Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall enorme Gewinne und Rekorde.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um beeindruckende 49 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verdoppelte sich nahezu, mit einem Anstieg von 110 Prozent auf 270 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern erreichte 79 Millionen Euro.

"So stark sind wir noch nie gewachsen", erklärte Rheinmetall-Chef Armin Papperger am Donnerstag.

Auftragsbücher prall gefüllt

Die Auftragsbücher sind prall gefüllt: Rund 48,6 Milliarden Euro an Aufträgen stehen bei Rheinmetall zu Buche. Das Unternehmen bekräftigte, seine Ziele für 2024 "mindestens" erreichen zu wollen. Auch in den kommenden Jahren rechnet Papperger mit jährlichen Umsatzsteigerungen von etwa zwei Milliarden Euro. "Das Geschäft mit den Streitkräften in Deutschland und den Partnerstaaten in EU und NATO sowie die Hilfe für die Ukraine treiben die positive Geschäftsentwicklung weiterhin maßgeblich", so Papperger.

Expansion und internationale Kooperationen

Angesichts des Rüstungsbooms stellt sich Rheinmetall auch breiter auf. Kürzlich gründete das Unternehmen in Italien ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Rüstungsschmiede Leonardo, um Panzer zu bauen. 

Rheinmetall setzt auf milliardenschwere Aufträge, wie den kürzlich unterzeichneten Rahmenvertrag mit der Bundeswehr zur Lieferung von 155mm-Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro. Der Konzern erwartet für 2026 einen Umsatz zwischen 13 und 14 Milliarden Euro, langfristig könnten sogar 20 Milliarden Euro erreicht werden. Ein Großauftrag aus den USA für die Entwicklung eines Nachfolgers des US-Schützenpanzers Bradley, mit einem potenziellen Volumen von über 45 Milliarden Dollar, könnte dabei helfen.

Branche im Aufwind

Der russische Überfall auf die Ukraine hat der westlichen Rüstungsindustrie einen massiven Auftrieb gegeben. Die NATO-Staaten verstärken ihre Truppen, während die Ukraine weiterhin dringend Munition benötigt, da die Bestände in Europa erschöpft sind.

Rheinmetall ist einer der größten Munitionsproduzenten der Welt. "Auch in den kommenden Jahren erwarten wir jährliche Umsatzzuwächse in der Größenordnung von rund zwei Milliarden Euro", betonte Papperger.

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