Gewinn halbiert, Preise fallen
Lufthansa: Sinkende Ticketpreise belasten Gewinn

| Redaktion 
| 31.07.2024

Die Lufthansa steht vor großen Herausforderungen: Sinkende Ticketpreise und ein drastisch geschrumpfter Gewinn im zweiten Quartal belasten das Unternehmen. Vor allem der Wettbewerb aus Asien drückt auf die Preise, während Streiks die Bilanz zusätzlich belasten.

Die Fluggesellschaft Lufthansa sieht sich weiterhin mit sinkenden Ticketpreisen konfrontiert. Grund hierfür ist ein immer härter werdender Wettbewerb, insbesondere durch die zunehmenden Kapazitäten chinesischer Airlines auf Asienrouten. Der globale Anstieg des Angebots an Flugreisen trägt ebenfalls zur Preissenkung bei. Streiks verursachten zusätzliche Kosten von rund 100 Millionen Euro und belasteten das Ergebnis zusätzlich.

Schrumpfender Gewinn und Umsatzsteigerung

Im zweiten Quartal 2024 verzeichnete Lufthansa einen Konzerngewinn von 469 Millionen Euro, was im Vergleich zu den 881 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums einer Halbierung entspricht. Der Umsatz stieg hingegen um sieben Prozent auf zehn Milliarden Euro. Trotz einer Erhöhung des Flugangebots um elf Prozent konnten die Passagiergesellschaften ihre Erlöse nur um 4,5 Prozent steigern.

Michael Niggemann, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG, erläutert: "Unser Umsatz ist im zweiten Quartal auf über zehn Milliarden Euro gestiegen. Dieses Wachstum war jedoch verbunden mit marktbedingt rückläufigen Ticketpreisen. Trotz eines operativen Ergebnisses von 686 Millionen Euro haben wir somit zwischen April und Juni deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Streikeffekte führten auch im zweiten Quartal zu Belastungen. Dennoch rechnen wir mit einem deutlich positiven Jahresergebnis für die Lufthansa Gruppe."

Maßnahmen und Prognoseanpassung

Angesichts der niedrigen Erlöse hat Lufthansa bereits Maßnahmen ergriffen und den Winterflugplan ab Ende Oktober ausgedünnt. Die Hauptgesellschaft des Konzerns kämpft besonders stark: Nach sechs Monaten weist sie ein Minus von 427 Millionen Euro aus, im Vergleich zu einem Gewinn von 149 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Dort hat das Management ein Sparprogramm gestartet. Lufthansa Technik, die Wartungstochter des Konzerns, verzeichnete hingegen ein Rekordniveau. Auch die Tochtergesellschaften Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings sollen Gewinne auf oder über dem Vorjahresniveau erzielen.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung hat die Lufthansa ihre Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) wird nun zwischen 1,4 und 1,8 Milliarden Euro erwartet, nachdem zuvor 2,2 Milliarden Euro anvisiert wurden. Im zweiten Quartal betrug der operative Gewinn 686 Millionen Euro, ein Rückgang im Vergleich zu den 1,1 Milliarden Euro des Vorjahreszeitraums.

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