Employer Branding
Industrie: Wie Corporate Influencer zu Fachkräften verhelfen können

| Redaktion 
| 23.07.2024

Wenn Fachkräftemangel und zunehmend anspruchsvolle Kandidaten aufeinandertreffen, kann eine authentische Ansprache mit glaubwürdig vermittelten Unternehmenseindrücken ein entscheidender Faktor in der Personalgewinnung sein. Nach anfänglicher Skepsis macht sich das auch die mittelständische Industrie vermehrt zunutze.

Was viele Studien belegen, deckt sich womöglich mit Ihren persönlichen Eindrücken im Social-Media-Bereich: Persönliche Profile generieren häufig höhere Sichtbarkeit und Interaktion als offizielle Firmenaccounts. Während sogenannte Corporate Influencer insbesondere im Consumerbereich längst einen etablierten Pfeiler darstellen, ist die Marketing-Möglichkeit im industriellen Mittelstand bislang weniger verbreitet.

Der Bundesverband Industrie Kommunikation (BVIK) hat das Thema genauer beobachtet und zu diesem Zweck eine Kurzbefragung unter 75 Industrieunternehmen durchgeführt. Unter dem Titel "Erfolgreiches Employer Branding mit Corporate Influencern“ wird dabei zunächst definiert, worum es sich bei Letzteren überhaupt handelt: Darunter werden nicht etwa eingekaufte Online-Persönlichkeiten verstanden, sondern Mitarbeitende, die aus einer Position der Überzeugung von ihrem Arbeitgeber berichten.

Deutlicher Anstieg innerhalb kurzer Zeit

Besagte Kurzbefragung offenbart, dass 48 der interviewten Unternehmen ihre Mitarbeitenden als Markenbotschafter einsetzen. Das entspricht 64 Prozent und übertrifft den Wert von etwa einem Drittel aus 2023 deutlich, was der BVIK auf den hohen Arbeitsmarktdruck zurückführt. Dieser sorge für Bewegung in den Kommunikationsgepflogenheiten industrieller Unternehmen in Deutschland.

BVIK-Geschäftsführerin Ramona Kaden (Bild: BVIK)

"In Zeiten des virulenten Fachkräftemangels ist die Gewinnung und Bindung qualifizierter Mitarbeitender eine der größten Herausforderungen für Industrieunternehmen“, erläutert Ramona Kaden aus der BVIK-Geschäftsführung. "Die Rolle des Employer Brandings hat dabei einen entscheidenden Stellenwert eingenommen. Corporate Influencer – Mitarbeiter*innen, die aktiv ihre Arbeitgebermarke in ihren sozialen Netzwerken repräsentieren – gewinnen immer mehr an Bedeutung.“

Authentizität besetzt offene Stellen

Daneben suggerieren die Ergebnisse der Kurzbefragung, dass der Einsatz von Corporate Influencern dem Traum vieler Unternehmen nahekommt: Zählbare Effizienz bei geringem Kostenaufwand. Nur ein Drittel der hauseigenen Markenbotschafter nimmt Unterstützung des Unternehmens bei der Erstellung der Beiträge in Anspruch; gezieltes Budget wird kaum zur Verfügung gestellt. Allerdings bieten 60 Prozent der befragten Firmen Weiterbildungen für (potenzielle) Corporate Influencer in ihren Reihen an.

Gleichzeitig verzeichnen 73 Prozent eine hohe Aufmerksamkeit bei Beiträgen ihrer Beschäftigten. Viele haben den Eindruck, dass ihr Unternehmen von glaubwürdig-authentischen Kommunikationsbeiträgen profitiert; über 20 Prozent haben mithilfe von Corporate-Influencer-Marketing bereits offene Stellen besetzen können.

"Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse Unternehmen dabei unterstützen und ermutigen, ihre Employer-Branding-Strategien weiterzuentwickeln und die Potenziale von Corporate Influencern zielgerichtet voll auszuschöpfen“, unterstreicht Ramona Kaden den Report, der in ganzer Länger und gegen Datenabgabe hier eingesehen werden kann.

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