Familie offenbar ausgezogen
René Benkos Villa in Igls: Wellness statt Wohnraum?

Als Gründer der Signa Holding GmbH verantwortete Immobilienmogul René Benko die Geschicke eines der größten Immobilien- und Handelskonzerne Europas. Im November 2023 folgte die vielbeachtete Insolvenz – und unter anderem Benko wird vorgeworfen, sich schon deutlich früher über die Zahlungsunfähigkeit im Klaren gewesen zu sein. Während er seit Januar in U-Haft sitzt, haben Frau und Kinder nun offenbar die Luxusvilla der Familie geräumt.

Wie das manager magazin zuerst berichtete, ist René Benkos Ehefrau Nathalie kürzlich mit den drei gemeinsamen Kindern aus der 5500 Quadratmeter großen Luxusvilla in Igls bei Innsbruck ausgezogen. Benko und seine Frau sind seit 2010 verheiratet; seit anderthalb Monaten wohnt der gefallene Immobilienunternehmer unfreiwillig in der Justizanstalt Wien-Josefstadt.

Die Villa wiederum befindet sich schon seit 2006 im Besitz der Laura Privatstiftung. Diese ist nach Benkos Tochter aus erster Ehe benannt, seine Mutter Ingeborg fungiert offiziell als Erststifterin. Die Stiftung ist ein zentraler Bestandteil von Benkos Vermögensstruktur, da sie neben der Villa auch diverse andere Luxusobjekte hält.

Generationsübergreifende Vermögensverschiebung?

Kritiker wie zum Beispiel Andreas Grabenweger, Masseverwalter im Benko-Insolvenzverfahren, gehen davon aus, dass René Benko die Stiftung nutzte, um Vermögen vor Gläubigern zu schützen und seine Mutter lediglich als Strohfrau einsetzte. Effektiv soll er, diesen Annahmen nach, stets selbst die Kontrolle über die Stiftung behalten haben.

Über die Stiftung soll Ingeborg Benko die monatliche Miete von 238.500 Euro für die Villa in Igls üblicherweise überwiesen haben. Bereits aus René Benkos Festnahmeanordnung im Januar ging jedoch hervor, dass dies bereits seit einiger Zeit nicht mehr geschehen ist. Wohin es Nathalie Benko und ihre Kinder zieht, ist bislang nicht bekannt.

Wellness-Projekt sucht Hotelbetreiber

Den aktuellen Berichten zur Villa in Igls ist zu entnehmen, dass die Laura Privatstiftung (inzwischen unter der Leitung des deutschen Unternehmers Thomas Limberger) bereits Pläne für die nun leerstehende Immobilie ins Auge gefasst hat.

Demnach soll es sich dort künftig nicht nur Familie Benko gutgehen lassen können: Aufbauend auf einen bereits existenten Wellnessbereich soll das Haus zu einem entsprechend ausgerichteten Hotel umfunktioniert werden.

Der Umbau könnte ein Versuch sein, das Anwesen wirtschaftlich zu nutzen und Verluste auszugleichen. Derzeit wird ein Hotelbetreiber gesucht, um das Projekt umzusetzen – eine Aufgabe, die genau wie die eigentliche Finanzierung mit Herausforderungen gespickt sein dürfte.

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