Ein Visionär wird geboren
Am 15. April 1452 kommt Lionardo di ser Piero da Vinci vermutlich in Anchiano, Italien zur Welt. In seinen insgesamt 67 Lebensjahren leistet er Wegweisendes als Maler, Mechaniker, Ingenieur, Bildhauer, Architekt, Philosoph oder Anatom: Mit der "Mona Lisa" und "Das Abendmahl" gehen die wohl bekanntesten Gemälde der Geschichte auf sein Konto; kleinformatig ist "Der vitruvianische Mensch" kaum weniger ikonisch.
Jahrhunderte, bevor Menschen den Himmel eroberten, konzipierte er den Fluggleiter oder den sogenannten Ornithopter. Obwohl letzterer nie verwirklicht werden konnte, leistete Leonardo da Vinci mit seinem frühen Verständnis von Aerodynamik eine Pionierarbeit, deren Bedeutung kaum stark genug betont werden kann. Auch durch den Bau hydraulischer Maschinen lieferte der Universalgelehrte wertvolle Grundlagen für Mechanismen, von denen wir bis heute profitieren.
Weitere Geburtstagskinder des 15. April sind Sowjet-Politiker Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (1894), der jahrzehntelange Machtinhaber Nordkoreas Kim Il-sung (1912), Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1920), die Schauspielerinnen Claudia Cardinale (1938) und Emma Watson (1990) oder der Komponist Michael Kamen (1948).
Der Untergang
In den frühen Stunden des 15. April 1912, gegen 02:20 Uhr Ortszeit, verschwindet das Heckteil der RMS Titanic unter der Wasseroberfläche des Nordatlantik. Keine drei Stunden vorher kollidierte der seinerzeit größte Passagierdampfer der Welt mit einem Eisberg – auf seiner Jungfernfahrt, die im englischen Southampton ihren Anfang nahm und bis nach New York führen sollte. Beim Untergang der für ihre Zeit luxuriösen Titanic kamen über 1500 der 2200 Passagiere ums Leben.
Das Unglück sorgte für eine umfassende Überarbeitung der Sicherheitsstandards auf See; etwa was die Anzahl verfügbarer Rettungsbote oder die Verpflichtung zu durchgängig besetzten Funkräumen angeht. Erst 1985 konnte das Team von Unterwasserarchäologe Robert Ballard das Wrack der Titanic in 3800 Metern am Ozeanboden ausfindig machen.
Die dadurch neu entfachte Faszination für das Schiff bescherte uns 1997 die Hollywood-Umsetzung "Titanic" von James Cameron, für die allein in Deutschland mehr als 18 Millionen Kinotickets gelöst wurden. Ehe sich Cameron durch "Avatar" selbst vom Thron verdrängte, war der mit elf Oscars prämierte Film der kommerziell erfolgreichste aller Zeiten. Im Juni 2023 fand die Titanic erneut den Weg in die Schlagzeilen, als ein Mini-U-Boot auf touristischem Tauchgang zum Wrack verschwand. Nach mehrtägiger Suche ergab sich, dass es unterwegs implodiert sein musste; Trümmer wurden unweit der letzten Ruhestätte des legendären Dampfers gefunden.
Die "erste" McDonald's-Filiale wird eröffnet
Am 15. April des Jahres 1955 nahm die erste McDonald's-Filiale nach Franchise-Prinzip ihren Betrieb im US-amerikanischen Des Plaines, Bundesstatt Illinois, auf. Obwohl es vom "Goldenen M" gern als das Original-Restaurant der heute weltbekannten Fast-Food-Kette bezeichnet wird, handelte es sich seinerzeit bereits um das neunte in den Vereinigten Staaten: Schon ab 1940 sorgten die beiden Brüder und Namensgeber Richard und Maurice "Mac" McDonald für Burgergenuss ohne Personal, das am Tisch bedient.
Durch den Einstieg von Ray Kroc, vorher hauptberuflich Verkäufer von Milkshake-Mixern, wurde das bis heute gängige Franchise-Prinzip bei McDonald's etabliert und ebnete den Weg für eine Expansion, die im folgenden Jahrzehnt erstmals aus den USA heraus und ab 1971 nach Europa fand. Die McDonald's Corporation in ihrer aktuellen Form wurde 1960 gegründet; ein Jahr später kaufte Ray Kroc den beiden Brüdern ihre Anteile ab – für eine aus heutiger Sicht lachhaft wirkende Summe von 2,7 Millionen US-Dollar.
Der Spielfilm "The Founder" von 2016 befasst sich mit der Frühphase von McDonald's und zeigt Michael Keaton in der Rolle des Ray Kroc. Das (vermeintlich) erste McDonald's-Restaurant in Des Plaines wurde bereits vor 40 Jahren abgerissen, ehe sich das Unternehmen aufgrund der historischen Bedeutung zu einem Nachbau entschied. Aufgrund wiederholter Flutungen wurde auch die Replik inzwischen jedoch dem Erdboden gleich gemacht.
Außerdem am 15. April:
- 1874 nutzen mehrere Künstler das Atelier des französischen Fotografen Nadar, um ihre Werke auszustellen. Zu ihnen gehört „Impression, soleil levant" von Claude Monet. Eine vom Bild inspirierte Artikelüberschrift („L'exposition des Impressionnistes") verleiht einer aufkommenden Kunstrichtung schließlich ihren Namen.
- 1927 stellt die Ford Motor Company die Produktion des Ford Modell T ein – das erste Automobil, das per Fließbandfertigung hergestellt wurde. Das umgangssprachlich auch als „Tin Lizzie" bezeichnete Vehikel ging in den USA ab 1908 über 15 Millionen Mal vom Band.
- 1947 läuft Jackie Robinson für die Brooklyn Dodgers im Major League Baseball auf. Damit ist er der erste schwarze Spieler in diesem Jahrhundert, der das tut – ein Umstand, der sowohl teamintern als auch unter Sportfans zunächst extrem polarisiert, mittelfristig jedoch maßgeblich zur Integration im US-amerikanischen Profisport beiträgt. Zu Ehren Robinsons wird seine Rückennummer (42) bis heute von keinem MLB-Team neu vergeben.
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