Lufthansa: Wieder Streiks an Flughäfen
Verdi stutzt Zehntausenden die Flügel

| Redaktion 
| 07.02.2024

Keine Woche ohne Arbeitskampf: Nur sechs Tage, nachdem Verdi zum bundesweiten Streik des Luftsicherheitspersonals aufgerufen hat, folgen viele Beschäftigte der Lufthansa am Mittwoch und Donnerstag. Flüge im hohen dreistelligen Bereich fallen infolgedessen aus.

Einen „enttäuschenden Verhandlungsauftakt" vermeldete die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) bereits Mitte Januar hinsichtlich der Bemühungen, eine Tarifeinigung mit der Deutschen Lufthansa AG zu erzielen. „Angesichts der Rekordgewinne", die das Unternehmen erziele, verlangt die Gewerkschaft eine Erhöhung der Gehälter um 12,5 Prozent (mindestens 500 Euro im Monat) für die etwa 25.000 Bodenbeschäftigten. Obendrauf erwartet man seitens der Arbeitnehmervertreter eine Aufwertung der Schichtarbeit und außerdem eine Inflationsausgleichprämie von 3000 Euro.

Diesen Wünschen wurde auch während einer zweiten Verhandlungsrunde offenbar nicht entsprochen, was sich bis Donnerstag eklatant auf Teile des deutschen Flugbetriebs auswirken wird: Schon in der Nacht auf Mittwoch legten Lufthansa-Angestellte die Arbeit nieder; zum Streik aufgerufen wurde in Frankfurt, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf.

Offenbar folgt der Aufforderungen etwa die Hälfte der Beschäftigten. Während aus Frankfurt und München die intensivsten Beeinträchtigungen dokumentiert werden, sollen sie in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt überschaubar sein.

Normalisierung erst am Freitag

Die Lufthansa selbst hatte vorab bereits in Aussicht gestellt, dass insbesondere am Mittwoch lediglich zehn bis 20 Prozent des eigentlich angedachten Programms von knapp 1000 Flügen geboten werden können. Von Flugausfällen Betroffene werden per Mail oder über die hauseigene App informiert und sollen sich unter keinen Umständen trotzdem zum Flughafen begeben, da die Umbuchungsschalter ebenfalls von den Arbeitskampfmaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Der offiziell um 4 Uhr nachts gestartete Streik ist auf eine Dauer von 27 Stunden angelegt, weshalb es auch in der üblicherweise stark frequentierten Phase am Donnerstagmorgen weiterhin zu Ausfällen und Verspätungen kommen dürfte. Mit einem vollständig normalisierten Flugbetrieb ist erst am Freitag wieder zu rechnen.

Passagiere, die einen innerdeutschen Flug geplant haben, können ihr Ticket auf der Homepage der Lufthansa in einen Bahnvoucher umwandeln lassen. Andere Flugunternehmen und Lufthansa-Töchter sind derweil maximal indirekt von den heutigen Zuständen betroffen; entsprechende Reisen sollten in den meisten Fällen möglich sein.

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