Chinesische Kunst, ausgewählte Mitglieder und absolute Diskretion: Das ist Deutschlands begehrtester Privatclub

Alle wollen hin, doch nur die wenigsten dürfen. Seit seiner Eröffnung in 2003 hat sich der China Club in Berlin zum elitärsten Treffpunkt des Landes entwickelt.

Der China Club Berlin zählt zu den exklusivsten Privatclubs des Landes. Hier versammeln sich namhafte Künstler, Politiker und Wirtschaftsführer. Angela Merkel war drin oder der ehemalige Sowjet-Präsident Mikail Gorbatschow. Depeche Mode oder Harrison Ford gaben sich ebenso ein Stelldichein wie Leonardo di Caprio.

Luxuriöser Rückzugsort in Berlin Mitte

Sie alle schätzen nicht nur den erlesenen Luxus, sondern vor allem die absolute Diskretion. Um die zu gewährleisten, wird besonders genau darauf geachtet, wer eine Mitgliedschaft erhält. Der Geschäftsführer des Clubs, Florian Hettler, hat dem Business Insider Eintritt in den Ort gewährt, und erklärt, wie der aufwendige Aufnahmeprozess aussieht.

Der Club befindet sich in unmittelbarer Nähe des Holocaust-Mahnmals in Berlin-Mitte. Ein unscheinbarer Aufzug befördert die Gäste in den China Club befördert. Die Räume sind mit einer beeindruckenden Sammlung chinesischer Kunst geschmückt, darunter Skulpturen von Sui Jianguo und Gemälde von Kindern in chinesischen Militäruniformen. Die Kunstwerke sind größtenteils kritisch gegenüber dem System, in dem sie entstanden sind. Die Sammlung, kuratiert von der Club-Initiatorin Anne Maria Jagdfeld, gilt als eine der bedeutendsten in ganz Europa. Wobei sich der Club von politischen Einflüssen aus Peking distanziert. Es sei lediglich ein Rückzugsort, dessen Exklusivität durch die Kunst unterstrichen wird, erklärt Hettler.

10.000 Euro Aufnahmegebühr

Neben der Kunstsammlung bietet der Ort zwei Restaurants, mehrere Tagungsräume, eine Bar, eine Zigarrenlounge und eine Dachterrasse. "Wir repräsentieren Luxus", betont Hettler. Dies spiegelt sich im gesamten Club wider – die Wände sind mit chinesischer Seide verkleidet oder handbemalt. An der Bar ist der teuerste Whiskey, für über 800 Euro pro Glas erhältlich.

Peacebar

Die PEACE BAR ist der gesellschaftliche Mittelpunkt des China Club Berlins, wo die Mitglieder bei Tag und bei Nacht zusammenkommen. Foto © CHINA CLUB BERLIN

Das kulinarische Angebot kann sich ebenso sehen lassen. Ein chinesisches Restaurant wird von Spitzenkoch Tam Kok Kong aus Singapur geleitet, während das italienische Restaurant einen Blick auf das Holocaust-Mahnmal, den Tiergarten und den Bundestag bietet.

Im neu entstandenen Wintergarten auf dem Dach serviert Küchenchef Simone Suardi im Restaurant „MEDINIS“ klassische italienische Küche.

Im Wintergarten auf dem Dach serviert Küchenchef Simone Suardi im Restaurant „MEDINIS“ klassische italienische Küche. Foto © CHINA CLUB BERLIN

Die Mitgliedschaft im China Club kostet nebst einer einmaligen Aufnahmegebühr von 10.000 Euro 2.500 Euro pro Jahr, wobei die Gebühren je nach Art der Mitgliedschaft variieren. Aktuell zähle man rund 1.300 Mitglieder. 40 Prozent davon stammen aus Berlin. Besonders gut vertreten sind die Branchen Immobilien, Finanzen und Jura, nur ein Viertel der Mitglieder sind weiblich.

Worauf es bei der Bewerbung ankommt

Der Bewerbungsprozess umfasst mehrere Schritte. Nach einer Anfragestellung auf der Website erfolgt ein persönliches Gespräch "Beim Aufnahmeverfahren legen wir besonderen Wert darauf, dass es sich um faszinierende Persönlichkeiten handelt – Menschen, mit denen man gerne Zeit verbringt", sagt Hettler. Interesse an Kunst, Kulinarik und Kultur ist ebenfalls von Bedeutung.

Anschließend wird jeder Bewerber gründlich überprüft. Der Club führt eine Bonitätsprüfung und einen Check über verfügbare Infos im Netz durch. Am Ende erhält jeder Bewerber ein Profil, und über die Aufnahme entscheidet ein geheimes Gremium.

Feiern und Netzwerken

China Bar
© CHINA CLUB BERLIN

Wer drin ist, darf denn auch an den Veranstaltungen teilnehmen.  Alle zwei Wochen findet eine kleinere Party mit einem DJ statt, der Musik aus den 90er Jahren und Elektro auflegt. Größere Feiern wie das chinesische Neujahrsfest oder das Mid-Autumn Festival bieten ebenso ausgezeichnete Networking-Möglichkeiten. Das Highlight des Jahres ist die Silvesterfeier.

Ready Player Two
Ich gebe zu: Ich war wirklich überrascht, dass in diesem Bericht der talentierte Herr Ho nicht vorkam.
Und dennoch kam beim Lesen kaum Sympathie für Clubs wie diesen auf.

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