"Der Dax war noch nie so weiblich wie derzeit" titelte das Handelsblatt im Frühjahr. Immerhin ist aktuell in etwa jeder 4. Vorstandsposten bei den DAX 40 Konzernen mit einer Frau besetzt. Bei den Vorstandsvorsitzenden, den CEOs, ist das Verhältnis 39:1. Gerade mal eine Frau ist Chefin bei den 40 wichtigsten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes.
Belén Garijo ist Vorsitzende der Geschäftsleitung und CEO von Merck KGaA
Die Spanierin wurde von Fortune in die Top 30 der Liste der mächtigsten Frauen im Jahr 2022 aufgenommen. Bevor Garijo in Darmstadt CEO wurde, hatte sie verschiedene globale Führungspositionen bei führenden Unternehmen des Gesundheitssektors in Madrid, Chicago, New Jersey, Barcelona, Paris, Genf. „Der soziale Druck, dem die Frauen in Deutschland ausgesetzt sind, ist höher als überall sonst“, sagte Merck-Chefin im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Die Chefin von Merck lehnt dennoch eine Quote ab. Sie betont immer wieder, dass sich dieses Problem nicht durch eine staatliche Quote lösen lässt. Garijo wendet sich entschieden gegen jegliche Form der Diskriminierung, auch wenn es sich um positive Diskriminierung handeln würde, berichtet die FAZ.
Garijo ist damit aktuell der einzige weibliche CEO in einem der 40 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Helen Giza ist zwar seit Dezember 2022 CEO von Fresenius Medical Care. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall ersetzte aber seit März 2023 im Index den Dialysespezialisten.
Adidas, Porsche Automobil Holding SE und Vonovia haben gar keine Frauen im Vorstand
Beim Sportartikelhersteller Adidas, der Porsche Automobil Holding SE und dem Immobilienkonzern Vonovia scheinen aktuell gar keine Frauen im Vorstand auf. Amanda Rajkumar, Personalvorständin bei Adidas musste nach nur zweieinhalb Jahren gehen. Die 51-jährige Britin schied bereits zum 15. Juli aus dem Vorstand aus. Ihr Vertrag wäre Ende des Jahres ausgelaufen, aber sie entschied sich gegen eine Verlängerung. Die Personalchefin ist der dritte Vorstandsabgang seit der Amtsübernahme von Adidas-Chef Björn Gulden.
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