Die Fotografie-Auktion "Modern Times" eröffnete vergangene Woche das "Leitz Photographica"-Wochenende in Hessen. 100 Fotografien standen zur Versteigerung, besonders gefragt waren unter anderem ikonische Werke wie Robert Capas "Falling Soldier", großformatige Farbfotografien wie Massimo Vitalis Strand-Idyll "Cagliari" (das mit 33.600 Euro inklusive Premium den Höchstpreis des Abends für sich beanspruchte) und darüber hinaus auch jene Prints, zu denen tags darauf passende Fotoapparate angeboten wurden.
Die Werke von Walker Evans' "Penny Picture", Terry O’Neills "The Morning After" und John Bulmers "Manchester" und "Miners in Waldridge" steigerten mitunter die Vorfreude auf die Kamera-Auktion. Diese startete am 10. Juni mit zahlreichen begehrten Preisen, die in der Höhe von 100.00 bis 350.000 Euro geschätzt wurden. Der Andrang auf die insgesamt 470 Lose war groß. "Für einen Auktionator ist das wie ein Stabhochsprung, wenn man die erste Seite weglegt und alles ist verkauft", bemerkte Auktionator Wolfgang Pauritsch, bekannt aus der Sendung "Bares für Rares", nach 48 verkauften Losen en suite scherzhaft. Prompt verbuchte die folgende Position kein Gebot – es sollte eine der wenigen Ausnahmen an diesem Tag bleiben.
Begehrte Kamera erzielte hohe Summe
Bei der "Leica M3 black paint First Batch black dial"-Kamera aus dem Jahr 1958 handelte es sich um ein ebenfalls begehrtes Auktionsobjekt. Da dieses Modell eines der wenigen Exemplare ist, die vor der ersten offiziellen Leica M3 Serie in Schwarzlack produziert wurden, ist diese Kamera besonders beliebt. Bei dem Fotoapparat gilt unter anderem auch sein schwarzes Bildzählwerk als begehrte Seltenheit. Wie es heißt, zierte das schwarze Bildzählwerk der Kamera das Katalog-Cover der 42. Leitz Photographica Auction.
Der Schätzpreis der Kamera betrug zwischen 300.000 und 350.000 Euro, für die stolze Summe von 540.000 Euro wurde sie schließlich an einen Sammler verkauft. Seit einigen Jahren steigen die Preise für historische Leica Kameras kontiuierlich – ein Trend, der sich erneut bestätigte. Neben dem "Black dial"-Modell erzielten auch zahlreiche andere "Leica black paints" hohe Ergebnisse jenseits ihres geschätzten Werts.
72.000 Euro für den guten Zweck
Der besondere Look des Sammlerstücks diente auch als Inspiration für das Charity Los der 42. Leitz Photographica Auction. Angestoßen von der Idee eines Fotografie-affinen Schauspielers, fertigte Leica 2021 eine Kamera an, deren äußere Metallteile zur Gänze aus Messing bestehen und damit deutlich schneller Nutzungserscheinungen zeigen als herkömmliche Aluminium-Fabrikate. Nur zwei Exemplare wurden hergestellt. Eines erhielt der Schauspieler selbst, das andere wurde nun für den guten Zweck versteigert.
"Das Charity Los ist ein Fixpunkt unserer Auktionsreihe, der bei Sammlern auf reges Interesse stößt. Es freut mich sehr, dass wir mit der Leica M11 ‚Brass‘ auch dieses Mal wieder eine besondere Rarität anbieten und einen Betrag von 72.000 Euro für die Wohltätigkeitsorganisation Licht ins Dunkel erzielen konnten", erklärt Alexander Sedlak, Geschäftsführer von Leitz Photographica Auction. Die "Brass" war auf 12.000 bis 14.000 Euro geschätzt worden.
Wiedersehen in Wien geplant
Einen noch höheren Preissprung verbuchte die Leica MP "Terry O’Neill". Die Fotografie "The Morning After" des 2019 verstorbenen Briten hatte tags zuvor bereits zu den begehrtesten Losen gezählt und etwa 7.800 Euro eingebracht. Auch die weiteren Fotoapparate aus prominentem Vorbesitz wurden eifrig versteigert und brachten hohe Summen ein.
Das Team von Leica Camera Classics nimmt ab sofort Kameras und Fotografien für die nächste Versteigerung, die Leitz "Photographica Auction 43" entgegen. Diese wird am 24. und 25. November in Wien stattfinden. Schon jetzt steht fest, dass auch diese Versteigerung einen Schwerpunkt auf die Fotografien und Kameras berühmter Fotografen legen wird.
www.leitz-auction.com
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