Wer viel reist, bleibt länger gesund

Forscher fordern deshalb Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Menschen, die häufiger verreisen, sind gesünder, besagt eine neue Studie von Forschern des University College London. Dabei kommt es, so die Untersuchung, auf die Entfernung an. Gut 20 Kilometer oder mehr sollten es schon sein, damit eine gesundheitlich positive Wirkung nachweisbar ist, heißt es. Das Reisen allein ist es jedoch nicht, dass gesünder macht, sagt Paulo Anciaes vom Institut für Umwelt, Energie und Ressourcen. Es seien vielmehr die häufigeren Kontakte mit Freunden und Verwandten.

Viele verschiedene Ziele gut

Das Team um Anciaes hat sich mit dem Norden Englands befasst und 3.014 dort lebende Menschen befragt. Die dort Wohnenden sind in einem schlechteren gesundheitlichen Zustand als jene im Rest Englands. Zudem haben dort viele ländliche und vorstädtische Gebiete eine schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Insbesondere haben die Experten die Zusammenhänge zwischen Einschränkungen beim Reisen, wie dem Fehlen geeigneter öffentlicher Verkehrsmittel und der selbst eingeschätzten Gesundheit, untersucht, wobei sie Häufigkeit, Anzahl der verschiedenen besuchten Orte, zurückgelegte Entfernungen sowie Nutzung von Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln berücksichtigten.

"Dabei stellten wir fest, dass die Schlüsselvariable die Anzahl der verschiedenen Orte ist, die Menschen außerhalb der Region besuchen, in der sie wohnen", so Anciaes. Dass es Menschen gibt, die wenig oder gar nicht reisen, liegt nach derzeitiger Meinung vor allem an wirtschaftlichen Problemen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit wurden zuvor nicht analysiert. Das Team hat eine Technik der Statistik namens Pfadanalyse genutzt, die die direkten und indirekten Auswirkungen von Einschränkungen aufdeckt, außerhalb des lokalen Bereichs der Menschen zu reisen.

Sehr bedeutsam für das Alter

Danach sind die Zusammenhänge zwischen Reisebeschränkungen, sozialer Teilhabe und Gesundheit bei den über 55-Jährigen stärker als bei Jüngeren. "Unsere Forschungsergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer Verkehrspolitik, die die Einschränkungen für das Reisen verringert, indem sie den Zustand der Straßen verbessert und das Angebot an öffentlichem Nahverkehr ausweitet", unterstreicht Anciaes abschließend.

www.ucl.ac.uk

https://www.ucl.ac.uk/news/2023/jan/travelling-farther-away-home-linked-better-health

"For the paper, published in Transport & Health, the researchers analysed travel in the north of England, where residents face worse health outcomes than the rest of England and many rural and suburban areas suffer from poor transport accessibility."

Dazu sollte man sich doch auch ansehen, wie die Gesundheitsversorgung aussieht im Norden von England. Wenn die medical centers in geringerer Dichte vorzufinden sind, würde das den Schluss der ganzen Studie über den Haufen werfen. Allerdings könnte die Berechtigung dann sein, den Nah- und Fernverkehr besser auszubauen, um besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu bekommen. Ein Mix aus Verkehrs- und Gesundheitsausbau wäre wohl das effizienteste.

Wahnsinn, ich bin immer wieder erstaunt, was für Schlüsse, Trends man ziehen kann / will.
Tja, da würde mich zusätzlich noch Einkommen, sozialer Status und Ausbildung interessieren und echte Fakten zum Gesundheitszustand.

Ob da nicht Ursache und Wirkung sich gegenseitig bedingen und mal das eine, mal das andere zu tragen kommt?
Sofort stellt sich mir die Frage: bedingt nicht bessere Gesundheit mehr Bereitschaft zu reisen, statt umgekehrt?

Oder höheres pro Kopf Einkommen im Süden als im Norden führt zu mehr Reisetätigkeit?
Oder Einzugsgebiete im Süden, die Personen aus ländlicheren Regionen anziehen, bewirken mehr Reisetätigkeit, da an die Herkunftsorte gereist wird, um Verwandte zu besuchen?

Dass der Ausbau von Nah- und Fernverkehr per se zu mehr Gesundheit führt, kann ich mir definitiv nicht vorstellen.

Bitte liebe Journalisten - besser aufbereiten, recherchieren - sonst ist das quasi ein nichtssagender Lückenfüllertext, kein Wissenszuwachs - mag aber auch an der Studie selbst liegen. - dann aber besser nicht veröffentlichen.

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