Trotz der schwierigen Konjunkturaussichten boomt der Paketmarkt in Deutschland. Rechnerisch erhält jede:r Deutsche in diesem Jahr 40 Pakete. Im Jahr 2018 waren es noch 24, 2026 werden es voraussichtlich bereits über 50 sein. Dies geht aus neuen Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey & Company zum Paketmarkt hervor.
Mit jährlichen Wachstumsraten von rund 20 Prozent stachen insbesondere die Jahre 2020 und 2021 heraus: Geprägt durch Lockdowns und vermehrtes Online-Shopping verdoppelte sich die Wachstumsrate im Paketmarkt nahezu. Größter Treiber waren die Pakete an Privatkunden (B2C), aber auch das Geschäftskundensegment (B2B) erholte sich schnell.
Schwierige Zeiten für Logistiker
"Trotz der positiven Wachstumsraten in den vergangenen Jahren: Die kommenden Monate werden für die Logistiker erst einmal schwieriger", sagt Florian Neuhaus, Partner im Münchener Büro von McKinsey und Logistikexperte.
Viele Kunden stellen angesichts der konjunkturellen Lage und der Inflation nicht-notwendige Käufe zurück, was den Onlinehandel überproportional trifft. Dies wird sich auch auf die kurzfristigen Wachstumsraten für Paketversender auswirken. 57 Prozent der deutschen Verbraucher:innen nennen Preiserhöhungen als ihre größte Sorge, 69 Prozent erwarten auch in den nächsten zwölf Monaten weiter steigende Preise.
Paketmenge wird Zahl der Briefe bald überholen
Dennoch bleiben die langfristigen Aussichten gut. Während 2005 weltweit rechnerisch pro Paket 13 Briefe verschickt wurden, war das Verhältnis 2015 schon nur noch 4:1. Im Jahr 2025 werden sich die beiden Kategorien laut der Analyse angleichen: Die Menge an versendeten Paketen liegt dann gleichauf mit der Zahl der Briefe. Neuhaus: "Für die Logistikbranche lohnt es sich demnach weiterhin, langfristig in diesen boomenden Markt zu investieren. Dies gilt für Kapazitäten genauso wie für zusätzliche Arbeitskräfte."
www.mckinsey.de
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