Energiekrise: Nicht einmal ein Drittel der Unternehmen hat einen Notfallplan

Welche Firmen und Branchen auf den Ernstfall vorbereitet sind und wie, zeigt eine aktuelle Randstad-Studie.

Die unsichere Energieversorgung stellt die deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen. Sollte das Gas knapp werden oder gar ausbleiben, haben Unternehmen einen Notfallplan? Und wenn ja, welche Maßnahmen sind wahrscheinlich?

Das hat das ifo-Institut gemeinsam mit Randstad Personalverantwortliche gefragt. Das Ergebnis der Personalleiterbefragung: Lediglich 29 Prozent der deutschen Unternehmen haben vorgesorgt. Die Mehrheit – 51 Prozent – verfügt über keinen Notfallplan. 21 Prozent machten keine Angaben.

Große Lücke bei kleinen Unternehmen

Besonders bei kleinen Unternehmen klafft eine Lücke. Gerade einmal 15 Prozent der Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitenden haben bereits einen Notfallplan, was zu tun ist, wenn die Energieversorgung kritisch wird. Mit steigender Mitarbeiterzahl dagegen nimmt die Anzahl der Unternehmen zu, die sich dafür gerüstet haben. 60 Prozent der Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden haben für den Notfall vorgesorgt. Dabei rechnen insgesamt 63 Prozent aller Befragten im Energie-Notfall mit einer Einschränkung der Geschäftstätigkeit.

"Die Folgen der Energie-Krise betreffen die gesamte Wirtschaft, auch und vor allem kleine Betriebe, die im Mittelstand großes wirtschaftliches Gewicht haben. Dass dort, wo die Auswirkungen am größten sind, nämlich in energieintensiven Branchen der Industrie, bereits Vorkehrungen getroffen wurden, zeigt, dass vorausschauende Planung wichtig ist", erklärt Petra Timm, Pressesprecherin bei Randstad Deutschland.

© Randstad Deutschland
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43 Prozent aller Industrieunternehmen haben sich gegen eine akute Energie-Knappheit gerüstet. Dort rechnen im Notfall 79 Prozent der Unternehmen mit einer Einschränkung der Geschäftstätigkeit. Im Handel sind es nur 48 Prozent. In dieser Branche haben lediglich 17 Prozent einen Notfallplan, in der Dienstleistung sind es nur 25 Prozent.

Abbau von Überstunden und Urlaub und gedrosselte Heizung

Welche Maßnahmen sehen Unternehmen vor, um einem Energieengpass zu begegnen? Die meisten halten Überstunden- und Urlaubsabbau für wahrscheinlich (83 Prozent, 76 Prozent). 65 Prozent können sich die Senkung der Heiztemperatur ihrer Arbeitsstätten vorstellen. 62 Prozent rechnen mit der Ausweitung des Home-Office-Angebots.

"In der aktuellen Situation ist Zusammenhalt wichtig. Welche Maßnahmen machen für das jeweilige Unternehmen Sinn? Gemeinsam an der Umsetzung zu arbeiten, darauf kommt es an. Hier, das zeigen die Ergebnisse, kommt HR (Human Resources) eine wichtige Rolle zu", betont Petra Timm. In 23 Prozent der Unternehmen ist HR an der Ausarbeitung des Notfallplans beteiligt, den maßgeblich die Geschäftsleitung verantwortet (99 Prozent). Der Betriebsrat wird in 14 Prozent der Fälle eingebunden. Im Notfall würden 65 Prozent der Unternehmen ihr Personal in Kurzarbeit schicken. Einen Abbau von Stellen halten 29 Prozent für wahrscheinlich.

www.randstad.de

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2022, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird.

Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen im dritten Quartal 2022 bieten einen Einblick in die Notfall-Strategien von Unternehmen in der aktuellen Energiekrise und bei einer möglichen neuen Corona-Welle.

www.ifo.de

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Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2022, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird.

Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen im dritten Quartal 2022 bieten einen Einblick in die Notfall-Strategien von Unternehmen in der aktuellen Energiekrise und bei einer möglichen neuen Corona-Welle.

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