Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegenüber Russland haben zu einer spürbaren Erhöhung der Energiepreise geführt. Darüber hinaus fließt aktuell wegen Wartungsarbeiten kein Gas von Russland über die Nord-Stream-1-Pipeline nach Deutschland. Trotz allem wollen dem jüngsten "ZDF-Politbarometer" zufolge 70 Prozent der Deutschen die Ukraine weiterhin unterstützen, auch wenn das bei uns mit hohen Energiepreisen verbunden ist. Demgegenüber stehen 22 Prozent (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht" – Anm. d. Red.), die die Ukraine nicht mehr unterstützen wollen, mit dem Ziel, wieder zu niedrigeren Energiepreisen zu kommen.
Ausgeglichener ist das Verhältnis, wenn es um die Befürchtungen geht, dass Russland auch nach Abschluss der Wartungsarbeiten der Nord-Stream-1-Pipeline kein Gas mehr liefert. Während 44 Prozent der Befragten meinen, dass der Hahn zu bleibt, gehen 48 Prozent davon aus, dass die Lieferung wieder aufgenommen wird.
© ZDF und Forschungsgruppe Wahlen
Entlastungsmaßnahmen noch nicht ausreichend
Trotz des starken Rückhalts für eine weitere Unterstützung der Ukraine fordern jetzt weniger Befragte (35 Prozent) als Anfang Juli (44 Prozent) eine Verstärkung der militärischen Unterstützung der Ukraine. Genau wie vor zwei Wochen plädieren 32 Prozent für ein unverändertes militärisches Engagement und 24 Prozent (Anfang Juli: 18 Prozent) sind jetzt für eine Verringerung der Militärhilfe.
Die Bundesregierung hat verschiedene Entlastungsmaßnahmen wie Tankrabatt, 9-Euro-Ticket und Energiepreispauschale beschlossen, um damit einen Teil der Preissteigerungen bei den Energiekosten auszugleichen. Eine klare Mehrheit (76 Prozent) hält diese Maßnahmen jedoch nicht für ausreichend, lediglich 20 Prozent genügen sie.
Fast alle Politiker mit deutlichen Ansehensverlusten
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") der deutschen Politiker hält weiterhin Robert Habeck (Grüne) die Spitzenposition. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,6 (Anfang Juli: 2,0) eingestuft. Auf Platz zwei liegt Annalena Baerbock (Grüne) mit 1,2 (1,6) und auf Rang drei Hubertus Heil (SPD) mit 0,9 (1,1). Olaf Scholz (SPD) ist mit 0,8 (1,2) einen Platz zurückgefallen.
Es folgen Cem Özdemir (Grüne) ebenfalls mit 0,8 (1,1), Karl Lauterbach (SPD) mit 0,4 (0,7) und Markus Söder (CSU) mit minus 0,1 (0,2). Besonders deutlich hat sich Christian Lindner (FDP) verschlechtert, der nach 0,4 vor zwei Wochen jetzt nur noch auf minus 0,1 kommt. Deutlicher im Minus-Bereich liegen Friedrich Merz (CDU) mit minus 0,4 (minus 0,1) und Sahra Wagenknecht (Die Linke) mit minus 0,6 (minus 0,7).
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