Lange Session, hoher Umsatz
Karneval: So beflügelt die fünfte Jahreszeit die deutsche Wirtschaft

| Redaktion 
| 24.02.2025

Die fünfte Jahreszeit steuert auf ihre heiße Phase zu: Am Donnerstag, 27. Februar läutet die Weiberfastnacht in den Karnevals-Hochburgen der Bundesrepublik eine außerordentlich jecke Woche ein. Ausgegangen vom 11. November letzten Jahres handelt es sich um eine der längsten Sessionen überhaupt – ein Aspekt, der sich für Gastronomie, Einzelhandel oder Hotellerie zehnstellig bezahlt macht.

Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge dürfte die Karnevalssaison 2024 / 2025 bundesweit mindestens 2,1 Milliarden Euro Umsatz generieren. Das stellt einen nennenswerten Anstieg gegenüber den 1,7 Milliarden dar, die im Vorjahr zu verzeichnen waren. Die mit 115 Tagen überdurchschnittlich lange Karnevalssaison trage demnach stark zum stattlichen (voraussichtlichen) Ergebnis bei.

Der höchste Umsatz entfällt demnach auf die Gastronomie in Karnevalsstädten wie Köln, Düsseldorf, Mainz oder Aachen, die zwischen Mitte November und Anfang März mit ungefähr 925 Millionen Euro rechnen darf. Kneipen, Restaurants und Bierstände haben zu den wichtigsten Terminen Hochkonjunktur und scheuen sich häufig nicht, den Anlass für eine temporäre Justierung der Preisgestaltung zu nutzen.

Auch Einzelhandel und Transport auf dem Podium

An zweiter Stelle der Karnevals-Profiteure steht laut IW der Einzelhandel mit etwa 449 Millionen Euro, die sich vor allem durch den Verkauf von Kostümen, Schminke oder Süßigkeiten ergeben. Das Podium vervollständigt der Transport – ungefähr 322 Millionen Euro werden voraussichtlich in Taxi- oder Zugfahrten investiert. Allein beim Rosenmontagsumzug in Köln am 03. März werden anderthalb Millionen Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet.

Erst auf vierter Position folgt die Hotellerie, die auf Karnevalseinnahmen von ungefähr 240 Millionen Euro spekulieren darf. Die Analysten stellen in diesem Zusammenhang fest, dass die Kosten für eine Übernachtung während der fünften Jahreszeit nirgendwo so sehr in die Höhe schießen wie in Köln.

Massiver Hotelpreis-Anstieg in Köln

Durchschnittlich 79 Prozent teurer kostet ein Zimmer in der Domstadt dieser Tage; Nürnberg folgt abgeschlagen mit einem Anstieg von "nur" 41 Prozent. In Düsseldorf ist der Aufschlag mit zwei Prozent verschwindend gering; gleichzeitig ist es im nicht sonderlich jecken München während der heißen Phase des Karnevals sogar rund sieben Prozent günstiger, ein Hotel zu beziehen.

Weitere 179 Millionen Euro der insgesamt etwa 2,1 Milliarden vorausgesagten Euro entfallen den IW-Schätzungen zufolge auf sonstige Posten, die zum Beispiel Kosten für Veranstalter, Werbung und Marketing, Künstler, Merchandise oder auch die Abfallwirtschaft enthalten dürften.

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