Im Shrine Auditorium & Expo Hall von Los Angeles führte Schauspielerin Kristen Bell durch den Abend – eine Rolle, die sie vor sieben Jahren bereits übernahm. Ebenso zum zweiten Mal waren die SAG Awards beim Streaminganbieter Netflix zu sehen, der die feierliche Preisverleihung der US-amerikanischen Gewerkschaft für Filmschaffende in der Nacht auf Montag (deutscher Zeit) übertrug.
Die Screen Actors Guild‐American Federation of Television and Radio Artists (kurz: SAG-AFTRA) vertritt ungefähr 160.000 Akteure. Man muss ihr angehören, wenn man in den Vereinigten Staaten als Schauspieler aktiv sein möchte. Präsidentin der Gewerkschaft ist Fran Drescher, die Fernsehfreunden hierzulande vor allem aus "Die Nanny" bekannt sein dürfte.
"Shōgun" wird vierfach ausgezeichnet
Gleichzeitig sind alle SAG-AFTRA-Mitglieder stimmberechtigt, wenn die dazugehörigen Awards einmal im Jahr verliehen werden. Auszeichnungen gebühren in diesem Fall ausschließlich darstellerischen Leistungen; aufgeteilt in Film und Fernsehen. Abseits des diesjährigen Wettbewerbs wurde Jane Fonda für ihr Lebenswerk gewürdigt.
Die besten Ensembles des vergangenen Jahres weisen nach Meinung ihrer Kollegen der Film "Konklave" und die Dramaserie "Shōgun" auf. In erstgenanntem spielen unter anderem Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini oder Carlos Diehz, während die historische Miniserie Hiroyuki Sanada, Cosmo Jarvis, Anna Sawai, Tadanobu Asano oder Takehiro Hira in tragenden Rollen zeigt.
Mit weiteren Awards für Anna Sawai als Beste Darstellerin in einer Dramaserie, Hiroyuki Sanada als Bester Darsteller in einer Dramaserie und für das Stunt-Ensemble der Serie geht "Shōgun" als großer Gewinner der diesjährigen SAG Awards hervor.
Bei den Comedy-Serien setzt sich das Ensemble von "Only Murders in the Building" (unter anderem mit Steve Martin, Martin Short, Selena Gomez, Michael Cyril Creighton und Jane Lynch) unter anderem gegen "The Bear" und "Hacks" durch. Martin Short freut sich darüber hinaus über die Ehrung als Bester Darsteller in einer Comedyserie.
Oscar-Vorgeschmack für Moore und Chalamet?
Anfang März dürfen sich Demi Moore und Timothée Chalamet berechtigte Hoffnung auf einen der begehrten Hauptdarsteller-Oscars machen. Eine gewisse Favoritenrolle ist spätestens mit der jüngst in LA abgewickelten Preisverleihung unterstrichen: Für ihre Leistungen in "The Substance" beziehungsweise "A Complete Unknown" ist den beiden die Anerkennung der Schauspielzunft gewiss.
"Es hat mein Leben verändert, weil es mir einen Sinn, ein Ziel und eine Richtung gegeben hat“, erinnert sich Demi Moore in ihrer Dankesrede vor Kollegen. "Ich war ein Kind, das auf sich allein gestellt war und keinen Plan vom Leben hatte, und ich wusste ganz sicher nichts über die Schauspielerei, aber ich habe zugesehen. Und ich habe zeugehört und so von euch allen gelernt. Ihr seid alle meine besten Lehrer gewesen."
Timothée Chalamet kommentierte seinen Gewinn: "Ich weiß, dass wir in einem subjektiven Geschäft sind, aber die Wahrheit ist, dass ich wirklich nach Großartigkeit strebe. Ich weiß, dass die Leute normalerweise nicht so reden, aber ich möchte einer der ganz Großen sein. Ich lasse mich von den Großen inspirieren. Ich bin inspiriert von den Großen hier und heute Abend. Daniel Day-Lewis und Marlon Brando und Viola Davis inspirieren mich ebenso wie Michael Jordan und Michael Phelps, und ich möchte zu ihnen gehören. Das bedeutet nicht, dass es so ist, aber es ist ein bisschen mehr Treibstoff, ein bisschen mehr Munition, um weiterzumachen."
Alle Gewinner der SAG Awards 2025
FILM-KATEGORIEN
- Outstanding Performance by a Cast in a Motion Picture (Beste Besetzung in einem Film)
Conclave (Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini und mehr)
- Outstanding Performance by a Male Actor in a Leading Role (Bester Hauptdarsteller)
Timothée Chalamet – A Complete Unknown (als Bob Dylan)
- Outstanding Performance by a Female Actor in a Leading Role (Beste Hauptdarstellerin)
Demi Moore – The Substance (als Elisabeth)
- Outstanding Performance by a Male Actor in a Supporting Role (Bester Nebendarsteller)
Kieran Culkin – A Real Pain (als Benji Kaplan)
- Outstanding Performance by a Female Actor in a Supporting Role (Beste Nebendarstellerin)
Zoë Saldaña – Emilia Pérez (als Rita)
- Outstanding Action Performance by a Stunt Ensemble in a Motion Picture (Beste Stunt-Ensemble-Performance in einem Film)
The Fall Guy
SERIEN-KATEGORIEN
- Outstanding Performance by an Ensemble in a Drama Series (Beste Besetzung in einer Drama-Serie)
Shōgun (Hiroyuki Sanada, Anna Sawai, Tadanobu Asano und mehr)
- Outstanding Performance by an Ensemble in a Comedy Series (Beste Besetzung in einer Comedy-Serie)
Only Murders in the Building (Steve Martin, Martin Short, Selena Gomez und mehr)
- Outstanding Performance by a Male Actor in a Drama Series (Bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie)
Hiroyuki Sanada – Shōgun (als Yoshii Toranaga)
- Outstanding Performance by a Female Actor in a Drama Series (Beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie)
Anna Sawai – Shōgun (als Toda Mariko)
- Outstanding Performance by a Male Actor in a Comedy Series (Bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie)
Martin Short – Only Murders in the Building (als Oliver Putnam)
- Outstanding Performance by a Female Actor in a Comedy Series (Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie)
Jean Smart – Hacks (als Deborah Vance)
- Outstanding Performance by a Male Actor in a Television Movie or Limited Series (Bester Hauptdarsteller in einem Fernsehfilm oder einer limitierten Serie)
Colin Farrell – The Penguin
- Outstanding Performance by a Female Actor in a Television Movie or Limited Series (Beste Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm oder einer limitierten Serie)
Jessica Gunning – Baby Reindeer (als Martha)
- Outstanding Action Performance by a Stunt Ensemble in a Television Series (Beste Stunt-Ensemble-Performance in einer TV-Serie)
Shōgun
AUSSERDEM
- SAG Life Achievement Award (Lebenswerk-Auszeichnung)
Jane Fonda
Kommentar veröffentlichen