Bernard Arnault verliert Milliarden
LVMH: Aktie nach Umsatzrückgang wenig luxuriös

| Redaktion 
| 15.04.2025

Unter dem Titel "LVMH zeigt sich im ersten Quartal 2025 sehr widerstandsfähig" veröffentlichte der französische Luxusgüterkonzern am Montag seine aktuellen Quartalszahlen. Diese wiederum lassen Anleger mit einem weniger positiv klingenden Eindruck zurück: Angesichts eines unerwarteten Umsatzrückgangs im ersten Viertel folgte am Dienstag die Quittung an der Börse.

LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) ist ein Luxusgüterkonzern mit Sitz in Paris, der über 75 renommierte Marken in sechs Geschäftsbereichen bündelt. Angeführt wird er von Bernard Arnault. Allerdings musste dessen Vermögen am Dienstag einen Schlag verkraften, der auch am reichsten Mann Europas nicht spurlos vorbeigeht: Wie Forbes zusammenrechnet, hat ihn die Reaktion auf die enttäuschenden Quartalsergebnisse rund neun Milliarden US-Dollar gekostet.

Hintergrund ist in erster Linie der Umsatzrückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem am Montag nach Börsenschluss in Europa veröffentlichten Bericht zu entnehmen ist. Den größten Einbruch gab es im Bereich Wein und Spirituosen, wo der Umsatz um neun Prozent zurückging. LVMH führt das unter anderem auf die rückläufige Nachfrage nach Champagner oder nach Cognac in China und den USA begründet.

LVMH verbreitet Zuversicht

Die Bereiche Mode und Leder (minus fünf Prozent), Parfüm und Kosmetik (minus ein Prozent) und Selektiver Einzelhandel (minus ein Prozent) sind ebenfalls rückläufig, lediglich Uhren & Schmuck bleiben weitgehend stabil auf dem Vorjahreswert. "In einem gestörten geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld bleibt LVMH zu Beginn des Jahres sowohl wachsam als auch zuversichtlich", heißt es optimistisch im Quartalsreport (hier als PDF).

Außerdem will das das Luxusunternehmen "auf das Talent und die Motivation seiner Teams, die Vielfalt seiner Geschäftsbereiche und die gute geografische Ausgewogenheit seiner Einnahmen stützen, um seine globale Führungsposition im Luxusgüterbereich im Jahr 2025 weiter zu stärken."

Hermes zieht (zeitweise) vorbei

Zunächst wurde die europäische Führungsposition jedoch zumindest zeitweise eingebüßt: Wie Reuters berichtet, zog Hermes – gemessen an der Marktkapitalisierung – am Dienstag temporär als wertvollster Luxuskonzern an LVMH vorbei. Derzeit bewegt sich die Marktkapitalisierung für beide Branchengrößen zwischen 246 und 247 Milliarden US-Dollar.

Dass statt des von Analysten erwarteten Zwei-Prozent-Wachstums ein Drei-Prozent-Minus verkündet werden musste, hat den Aktienkurs bis zum Dienstagnachmittag um beinahe acht Prozent auf 487,65 Euro sinken lassen.

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