Streik im ÖPNV
ver.di legt Bus und Bahn am Freitag lahm

| Redaktion 
| 19.02.2025

Montag und Dienstag kam es zur zweiten Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Allerdings nicht zu einer Einigung: Mittwoch verkündete die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) deshalb, dass es am kommenden Freitag zum Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr kommt. Betroffen sind insgesamt sechs deutsche Bundesländer.

"Die Situation der Beschäftigten im ÖPNV ist außerordentlich problematisch. Es gibt viel zu wenig Personal, so dass die Arbeitsverdichtung ständig zunimmt", klagt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. "Dazu kommt, dass in den kommenden Jahren tausende Menschen auch im Nahverkehr in Rente gehen."

Behle führt aus: "Von denen, die heute neu dazukommen, bleiben viele nur kurz: Für die Belastung ist der Lohn zu niedrig, sagen sie. Aber mit jedem, der geht, steigt der Stress für die, die bleiben. Darum gibt es hohe Krankenstände und darum fallen Busse und Bahnen viel zu oft aus. Deshalb brauchen wir eine deutliche Lohnsteigerung und Entlastung auch im kommunalen Nahverkehr."

Sechs Bundesländer betroffen

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, ruft ver.di für Freitag, 21. Februar zum Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr auf. Ihre Arbeit ganztägig niederlegen sollen demnach die Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz.

Die Streiks finden damit nur in den Bundesländern statt, die an den TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) gekoppelt sind, sodass die Entgelte und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr direkt an die Lohnentwicklung im TVöD gebunden sind. Das bedeutet, dass Änderungen oder Verbesserungen im TVöD automatisch auch Auswirkungen auf diese Beschäftigten haben.

Christine Behle betont weiterhin, dass Kommunen "mit der Finanzierung attraktiver Arbeitsbedingungen im ÖPNV nicht allein gelassen werden" dürfen und fordert von Bund und Ländern, dass sie die Zukunft der öffentlichen Verkehrsmittel "endlich als ihre Aufgabe verstehen".

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