Probleme lösen statt Infos anzeigen
CEO Sundar Pichai kündigt für 2025 grundlegend neue Google-Suche an

Die Zukunft der Google-Suche steht vor einem radikalen Wandel. Dies verkündete Google-CEO Sundar Pichai kürzlich auf dem New York Times DealBook Summit. Pichai gab Einblicke, wie die rasanten Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und finden, revolutionieren werden – und warum die kommenden Jahre entscheidend für Google sein werden.

"Die Suche wird sich bis 2025 grundlegend verändern", so Pichai. Ganz kurz im Tech-Sprech: Die Basis dieser Weiterentwicklung liegt in den jüngsten Fortschritten bei KI-Modellen wie BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) und MuM (Multitask Unified Model). Diese Technologien ermöglichen es Google, Sprache und komplexe Satzstrukturen besser zu verstehen als jemals zuvor.

In der Praxis bedeutet das: Google wird künftig in der Lage sein, deutlich komplexere Anfragen zu beantworten und Nutzer:innen präzisere und kontextualisierte Antworten zu liefern. Pichai versprach zudem, dass bereits Anfang 2025 Funktionen eingeführt werden, die heute noch undenkbar sind.

Die wachsende Bedeutung von vertrauenswürdigen Inhalten

Pichai betonte die zunehmende Relevanz der Google-Suche in einer Welt, die von einer Flut an Informationen geprägt ist. "Informationen sind die Grundlage der Menschheit", erklärte er. Mit der steigenden Verfügbarkeit von KI-generierten Inhalten sei es umso wichtiger, vertrauenswürdige und qualitativ hochwertige Quellen zu finden. Hier sieht Google eine Schlüsselrolle für sich selbst – als Filter und Kurator in einer zunehmend undurchsichtigen digitalen Landschaft.

Gleichzeitig grenzt sich Google von Plattformen wie Facebook ab, die er als "Zero Sum Constructs“ bezeichnete. Während soziale Netzwerke Informationen eher verteilen, strebt Google danach, Nutzer:innen dabei zu helfen, Antworten zu finden und Probleme zu lösen.

KI: Fortschritte werden anspruchsvoller

Obwohl die letzten Jahre von bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der KI geprägt waren, machte Pichai deutlich, dass die "Low-Hanging Fruits“ nun geerntet seien. Die künftige Entwicklung werde technologisch anspruchsvoller und erfordere tiefere Durchbrüche. Dazu zählt er Fortschritte im logischen Denken, in der Sequenzierung von Aktionen und in der Optimierung der Rechenleistung.

Dieser technologische Wettlauf bringe seine Herausforderungen mit sich. Pichai erwartet, dass Unternehmen wie Apple und Amazon in den KI-Markt einsteigen könnten, was den Wettbewerb zusätzlich verschärfen würde. Google setzt daher verstärkt auf die Eigenentwicklung von Modellen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Gegensatz zu Microsoft, das auf Drittanbieter-Modelle wie OpenAI setzt, verfolgt Google eine Strategie der Unabhängigkeit und Innovation.

Wird Google von der Konkurrenz überholt?

Mit Plattformen wie ChatGPT und Perplexity, die insbesondere bei jüngeren Zielgruppen beliebt sind, spürt Google wachsenden Druck. Diese neuen Akteure haben Suchanfragen interaktiver und dialogbasierter gestaltet – ein Bereich, den Google intensiv weiterentwickeln will, um seine Marktführerschaft zu behaupten.

Pichai skizziert eine Zukunft, in der Suchmaschinen nicht mehr nur Informationen anzeigen, sondern ganze Probleme lösen. Der Anspruch von Google, komplexere Fragen besser zu beantworten und vertrauenswürdige Inhalte in den Vordergrund zu stellen, soll gegenüber OpenAI verlorenes Terrain wieder wettmachen.

Fix ist: Der technologische Wettlauf wird intensiver. Google vor der Herausforderung, Innovationen schneller voranzutreiben – ohne dabei die Nutzer:innen aus dem Blick zu verlieren. Die Such-Landschaft, wie wir sie kennen, wird sich in den nächsten Jahren jedenfalls grundlegend verändern.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV