Macron begrüßt Trump, Selenskyj, Steinmeier und Musk
Notre-Dame de Paris: Emotionaler Staatsakt zur Wiedereröffnung

| Redaktion 
| 08.12.2024

Am späten 15. April 2019 gingen die Bilder der in Flammen stehenden Kathedrale Notre-Dame de Paris um die Welt. Das 1345 eingeweihte Gotteshaus aus der Gotik-Epoche fiel einem großflächigen Brand zum Opfer, der weite Teile des Dachstuhls vernichtete und den charakteristischen Vierungsturm zum Einsturz brachte. Nach fünfjährigen Arbeiten fand am vergangenen Samstag der prominent besuchte Staatsakt zur Wiedereröffnung statt.

Noch am Abend des Großbrandes kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron seinerzeit den Wiederaufbau des wahrscheinlich bekanntesten Gebäudes in Frankreich an. Dieser solle innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt sein – und tatsächlich endeten die Wiederherstellungsarbeiten am Dachstuhl bereits im Januar, der neuerrichtete Vierungsturm wurde im Februar enthüllt.

Ovationen für Feuerwehrleute und Franziskus-Nachricht

Dennoch fand die offizielle Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame de Paris in Form eines Staatsakts erst am vergangenen Samstag (07. Dezember) statt. Unter der Leitung des Pariser Erzbischof Laurent Ulrich wurde zunächst mit Videosequenzen an das Feuer und den Wiederaufbau erinnert, ehe sich die im April 2019 für die Brandbekämpfung zuständigen Feuerwehrleute unter großem Applaus präsentierten.

Laurent Ulrich ist seit zwei Jahren Erzbischof von Paris, sodass er sich am Samstag erstmals zur Kathedra (seinem Bischofstuhl) begeben durfte. Wie katholisch.de berichtet, löste auch eine vorgetragene Nachricht von Papst Franziskus Beifall aus.

"Möge die Wiedergeburt dieser bewundernswerten Kirche ein prophetisches Zeichen des Wiederauflebens der Kirche in Frankreich darstellen“, wird das Kirchenoberhaupt zitiert.

Macron: "Vive Notre-Dame, vive la République, vive la France!"

Auf Einladung von Präsident Macron hat sich eine illustre Riege an Staatsoberhäuptern in der gotischen Kathedrale eingefunden: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war genauso vor Ort wie Wolodymyr Selenskyj (Präsident der Ukraine), König Mohammed VI. von Marokko, König Abdullah II. von Jordanien oder Albert II., Fürst von Monaco. First Lady Jill Biden vertrat ihren Ehemann, während Prinz William von Großbritannien anstelle von König Charles anreiste.

Eine Ausnahme stellte der Besuch von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dar, die Staatspräsident Sergio Mattarella auf ausdrücklichen eigenen Wunsch hin begleitete und von der Bild-Zeitung als "glühende Katholikin" beschrieben wird. Darüber hinaus lud Emmanuel Macron den designierten US-Präsidenten Donald J. Trump ein, der in der Kathedrale direkt in der ersten Reihe neben seinem französischen Amtskollegen in spe Platz nehmen durfte.

Auch Elon Musk, reichster Mensch der Welt und Hauptverantwortlicher des von Trump einberufenen Department of Government Efficiency (DOGE), war einmal mehr im Gefolge des amerikanischen Wahlsiegers zu sehen; neben ihm gehörten Pharrell Williams, Angélique Kidjo oder Lang Lang zu den weiteren bekannten Gästen der Zeremonie.

Für gewisses politisches Aufsehen sorgte der Umstand, dass Emmanuel Macron den nächsten Monat eingeschworenen US-Präsidenten Donald Trump bereits vor der Zeremonie in Notre-Dame im Élysée-Palast in Empfang genommen hat. Dort ist es zu einem gemeinsamen Treffen mit Wolodymyr Selenskyj gekommen, ohne, dass bisher nähere Infos zu Gesprächsinhalten an die Öffentlichkeit kommuniziert worden sind.

Im Wahlkampf hatte Trump die massive finanzielle Unterstützung seiner Nation für die Ukraine offen infrage gestellt und angekündigt, den seit Februar 2022 andauernden Konflikt mit Russland nach seinem Amtsantritt innerhalb kürzester Zeit zu befrieden. 

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