Künstliche neuronale Netze

Physik-Nobelpreis für John Hopfield und Geoffrey Hinton

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat den US-Amerikaner John J. Hopfield (Princeton University) und den Kanadier Geoffrey E. Hinton (University of Toronto) als diesjährige Träger des Nobelpreises für Physik enthüllt. Am Dienstagvormittag wurde die Entscheidung in Stockholm bekanntgegeben. Ein Video der kompletten Verkündung ist hier zu finden.

Von offizieller Seite heißt es, dass "das maschinelle Lernen auf der Grundlage künstlicher neuronaler Netze derzeit die Wissenschaft, die Technik und das tägliche Leben revolutioniert". Sowohl Hopfield als auch Hinton haben sich auf eigene Weise auf diesem Feld verdient gemacht:

• John Hopfield entwickelte ein nach ihm getauftes Netzwerk, das eine Methode zur Speicherung und Wiederherstellung von Mustern nutzt. Sehr vereinfacht ausgedrückt ist es unter Berücksichtigung des atomaren Spins von Materialeigenschaften in der Lage, ein verzerrtes oder unvollständiges Muster mit abgespeicherten Mustern abzugleichen und das ähnlichste zu finden.
  
  
• Geoffrey Hinton wiederum hat das Hopfield-Netz als Grundlage für ein neues Netz verwendet, das auf die sogenannte Boltzmann-Maschine setzt. Diese ist fähig, charakteristische Elemente in einer bestimmten Art von Daten zu erkennen und wird trainiert, indem sie mit hochwahrscheinlich auftretenden Beispielen gefüttert wird. Die Maschine kann zur Klassifizierung von Bildern eingesetzt werden oder neue Beispiele für die Art von Mustern erstellen, für die sie trainiert wurde.

Genau wie die Medizin-Preisträger Victor Ambros und Gary Ruvkun und alle anderen Geehrten werden Hopfield und Hinton ihren Preis im Zuge der feierlichen Zeremonie entgegennehmen, die am Dienstag, 10. Dezember in der Stockholm Concert Hall stattfindet. Am Mittwoch (Chemie), Donnerstag (Literatur), Freitag (Frieden) und kommenden Montag (Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften) werden weitere Gewinner benannt.

• https://www.nobelprize.org