Die Bochumer Vonovia SE hat mit dem Abschluss von drei großen Transaktionen ihre Liquidität um weitere 1,8 Milliarden Euro gesteigert. Diese Verkäufe sind Teil der kontinuierlichen Bemühungen des Unternehmens, finanzielle Flexibilität zu bewahren und auf die Herausforderungen im Immobiliensektor strategisch zu reagieren. Das Unternehmen erwartet für das Jahr 2024 einen Gesamterlös von rund vier Milliarden Euro, womit es an das Vorjahresniveau anknüpfen will.
Verkauf von Entwicklungsprojekten bringt 500 Millionen Euro
Ein wesentlicher Teil der neuen Liquidität stammt aus dem Verkauf von 11 Entwicklungsprojekten im Wert von 500 Millionen Euro an einen Fonds, der im August 2024 von Vonovia gemeinsam mit der HIH Invest Real Estate GmbH ins Leben gerufen wurde. HIH Invest, einer der führenden europäischen Investmentmanager im Immobiliensektor, ist Mehrheitseigentümer dieses Fonds, während Vonovia mit einem Eigenkapitalanteil beteiligt bleibt.
Beide Unternehmen profitieren von der Bewirtschaftung der Projekte, die in verschiedenen deutschen Metropolregionen liegen. Ziel des Fonds ist es, strategisch vielversprechende Entwicklungsprojekte zu erwerben und zu verwalten.
Zusätzlich wurden weitere Projekte von der Quarterback Immobilien AG im Wert von etwa 150 Millionen Euro an den Fonds verkauft. Die fortgesetzte Partnerschaft mit HIH Invest stellt sicher, dass Vonovia auch zukünftig von den erzielten Erträgen der Projekte profitiert, ohne sie vollständig aus der Hand zu geben.
Milliardendeal mit Apollo stärkt Deutsche Wohnen
Im Rahmen einer erweiterten Partnerschaft mit der US-Investmentgesellschaft Apollo konnte Vonovia zudem eine Beteiligung an der Deutsche Wohnen SE weiterentwickeln. Die neu gegründete Gesellschaft, in der Vonovia und langfristige Investoren unter der Leitung von Apollo zusammenkommen, wird über 20 Prozent der Anteile an Deutsche Wohnen SE halten. Diese Transaktion generiert für Vonovia mehr als eine Milliarde Euro Liquidität.
Durch den Teilverkauf sichert sich Vonovia zusätzlichen finanziellen Spielraum, behält jedoch weiterhin eine bedeutende Rolle in der Steuerung von Deutsche Wohnen. Diese Maßnahme stärkt die Position beider Unternehmen im hart umkämpften Immobilienmarkt.
Pflegeeinrichtungen für 300 Millionen Euro veräußert
In einer weiteren bedeutenden Transaktion verkaufte Deutsche Wohnen 27 Pflegeeinrichtungen, die überwiegend im Großraum Berlin liegen, für über 300 Millionen Eurpo. Der Käufer ist ein Fonds, der von Civitas Investment Management verwaltet wird. Civitas gilt als ein erfahrener Akteur im Pflegeimmobilienmarkt und übernimmt die Immobilien zusammen mit der Alloheim-Gruppe, die den Betrieb der Einrichtungen fortführen wird.
Diese Transaktionen sind Teil der Strategie von Vonovia und ihrer Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen, sich stärker auf das Kerngeschäft zu fokussieren und gleichzeitig Kapital für Investitionen freizusetzen. Der Markt für Pflegeimmobilien bleibt eine attraktive Nische, in der Vonovia zwar weiterhin engagiert bleibt, aber ihre Aktivitäten effizienter gestalten möchte.
Strategische Ausrichtung für das kommende Jahr
Mit den getätigten Verkäufen hat Vonovia seit Jahresbeginn mehr als 3,3 Milliarden Euro an Liquidität generiert und steuert auf ein Gesamtziel von rund vier Milliarden Euro bis Jahresende zu. Der erwartete Liquiditätszufluss der aktuellen Transaktionen soll bis spätestens Mitte 2025 vollständig realisiert werden. Die strategische Neuausrichtung zeigt, dass Vonovia nicht nur in der Lage ist, große Projekte zu verkaufen, sondern auch langfristige Partnerschaften zu knüpfen, die zusätzliche Erträge sichern.
Mit Blick auf die Zukunft bleibt Vonovia bestrebt, weiterhin in ausgewählte Schlüsselprojekte zu investieren und gleichzeitig ihre Position im hart umkämpften Immobilienmarkt zu festigen. Besonders die Zusammenarbeit mit Partnern wie Apollo und HIH Invest unterstreicht, wie wichtig es ist, flexibel und vorausschauend zu agieren.
Für 2024 plant das Unternehmen, seine bestehende Strategie konsequent weiterzuführen und sich auf die Weiterentwicklung von Immobilien in wirtschaftlich starken Regionen zu fokussieren. Dies soll sowohl Mieter als auch Investoren langfristig stabilisieren und das Unternehmen in einer dynamischen Marktlage konkurrenzfähig halten.
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