Roboter von Boston Dynamics
Europas erster Stretch entlastet Ottos Lagerlogistik

| Redaktion 
| 11.09.2024

Wer sich für beeindruckende Fortschritte auf dem Feld der Robotik begeistert, dürfte mit dem Schaffen von Boston Dynamics längst vertraut sein. Auch der deutschen Otto Group ist es nicht verborgen geblieben: Als erstes Unternehmen in Europa hat es nun einen von den US-Amerikanern entwickelten Entladeroboter in Betrieb genommen.

Dieser hört auf den Namen Stretch und wurde von Boston Dynamics – zu 80 Prozent im Besitz der südkoreanischen Hyundai Motor Company – eigens auf gängige Anforderungen in der Lagerlogistik angepasst. Dank Kamera- und Sensorensystem kann Stretch autonom navigieren und erkannte Pakete mit sicherem Griff präzise von A nach B bewegen. Auch die Steuerung eines elektrisch ausfahrbaren Förderbandes gehört zum Leistungsportfolio von Stretch.

Der innovative Assistent soll die betriebliche Effizienz steigern und "dem demographischen Wandel im Lagerbereich angesichts des Arbeitskräftemangels begegnen", indem er Entlastung in körperlich anstrengenden Situationen liefert; etwa bei Hitze oder im Falle besonders schwerer Pakete.

Otto investiert dreistelligen Millionenbetrag

Ebenso helfe Stretch dadurch dabei, "mit der steigenden Volatilität im Geschäftsmodell umzugehen", wie Kay Schiebur, Vorstand Services bei der Otto Group, beschreibt. "Die Kombination aus menschlicher Expertise und technologischen Innovationen ist ein wichtiger Baustein, um den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und den Service für unsere Kund*innen noch weiter zu verbessern.“

Schiebur erläutert: "Investitionen in Technologie sind kein kurzfristiger Trend, sondern Teil einer langfristigen Strategie, um skalierbare Prozesse zu schaffen, die weit über einzelne Anwendungsfälle hinausgehen“. Mit Verweis auf weitere Projekte wie ein Shuttlelager in Altenkunstadt oder das Logistikcenter in Ilowa verrät Schiebur, dass die Otto Group „einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die Verbesserung des Kundenerlebnisses“ investiert.

Stretch ist nicht alleine

Neben Stretch steht Spot inzwischen im Dienste der Otto Group. Dabei handelt es sich um einen hundeähnlichen Laufroboter, der "bei Tunnelinspektionen und präventiven Wartungsaktivitäten für Betriebsanlagen, einschließlich thermischer Überwachung, Ablesen von analogen Messgeräten und akustischer Erkennung von Geräuschanomalien sowie Luft- und Gaslecks" zum Einsatz kommt. Auch Spot wurde von Boston Dynamics entwickelt.

"Für uns ist der europäische Launch von Stretch ein bedeutender Schritt. Als eines der innovativsten und zukunftsorientiertesten Unternehmen Europas ist die Otto Group der perfekte Partner, um unsere Technologie einzusetzen und weiterzuentwickeln“, freut sich Marc Theerman, Chief Strategy Officer von Boston Dynamics. Beide Unternehmen wollen in Zukunft weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte zusammen umsetzen.

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