Alarm auf über 60 Millionen Handys
Bundesweiter Warntag testet Cell Broadcast

| Redaktion 
| 10.09.2024

Am Donnerstag wird es schrill und laut in Deutschland, was jedoch keineswegs an einer spätsommerlichen Extravaganz liegt: Das Warnsystem Cell Broadcast wird bundesweit getestet, was zu einem festgelegten Zeitpunkt zu aufheulenden Sirenen und kollektiv alarmklingelnden Handys führen soll.

Bei Cell Broadcast handelt es sich gemäß einer Bevölkerungsumfrage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) um das effektivste und reichweitenstärkste Warnmittel seiner Art. Es ermöglicht die einfache, genaue und schnelle Zustellung von Nachrichten an eine große Menschenmenge gleichzeitig, was im Falle einer weitreichenderen Notlage äußerst wichtig ist.

Ein über Cell Broadcast versendeter Alarm geht ursprünglich von den zuständigen Bundesbehörden aus, die eine drohende oder bereits aktive Katastrophensituation für ein bestimmtes Gebiet festgestellt haben. Sie richten ihre Warnung an die Mobilfunk-Netzbetreiber, die sie wiederum auf die Endgeräte ihrer Kunden weiterleiten. Der Name des System rührt aus der Ähnlichkeit zum Radio, insofern als dass alle in den Funkzellen der jeweiligen Region eingebuchteten Geräte die Warnmeldung empfangen.

Großer Last-Test am Donnerstagvormittag

Um sicherstellen zu können, dass im Extremfall Verlass auf Cell Broadcast ist, wird das System am Donnerstag, 12. September einem umfangreichen Last-Test unterzogen. Das BKK wird um 11 Uhr eine Testmeldung auf beschriebene Art und Weise auf den Weg schicken, wodurch auf mehr als 60 Millionen Handys in ganz Deutschland ein nicht zu überhörender Alarmton erklingen soll. Auch mit einem auf lautlos gestellten Gerät wird man sich diesem nicht entziehen können.

Cell Broadcast ist seit etwa anderthalb Jahren im Einsatz; unter anderem Vodafone hat sich für die Implementierung eingesetzt. Seitdem konnte die Bevölkerung punktuell in etwa 380 Fällen gewarnt werden; etwa bei Attentaten, Flutkatastrophen, Großbränden, Schadstoffaustritten, extremem Glatteis, dem Auftreten von Krankheitserregern im Trinkwasser oder Bombenentschärfungen.

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