Bauwirtschaft in der Krise
Hamburger Immobilienriese Silberbaum meldet Insolvenz an

| Redaktion 
| 10.09.2024

Die Hamburger Silberbaum-Gruppe, ein Schwergewicht der Immobilienbranche, ist insolvent. Mit 14 Gesellschaften, 70 Projekten und Standorten in ganz Deutschland stehen Immobilien im Wert von Hunderten Millionen auf der Kippe. Jetzt droht ein weiterer Erschütterungsschlag für die ohnehin kriselnde Bauwirtschaft.

Die Ursachen für die Insolvenz der 2017 gegründeten Immobiliengruppe sind vielfältig. Die stark gestiegenen Finanzierungskosten aufgrund der Zinserhöhungen seit 2022 haben das Unternehmen in Bedrängnis gebracht. Hinzu kommen die massiv gestiegenen Bau- und Energiekosten, welche die Gruppe wirtschaftlich nicht mehr verkraften konnte, so laut eines Berichts von merkur.de. Zudem ist die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien merklich zurückgegangen.

Insolvenzverwalter prüft Rettungsmöglichkeiten

Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer wurde zum Insolvenzverwalter bestimmt und prüft aktuell die wirtschaftlichen Grundlagen der Silberbaum-Gruppe. Ziel ist es, den Betrieb fortzuführen und die Immobilienprojekte stabil zu halten. Die Versorgung der Gebäude soll in Zusammenarbeit mit den finanzierenden Banken gesichert werden. Eine mögliche Sanierung oder der Verkauf von Vermögenswerten wird in den kommenden Wochen diskutiert.

Hohe Insolvenzzahlen in Deutschland setzen sich fort

Die Insolvenz der Silberbaum-Gruppe ist kein Einzelfall. Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Falkensteg sind die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Experten prognostizieren, dass dieser Trend aufgrund steigender Zinsen und der wirtschaftlichen Unsicherheiten anhalten wird.

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