Event in Düsseldorf

Markenfestival: Von Transformation, Tourismus und Taschenmessern

"Marken müssen nicht nur auf äußeren Druck reagieren, sondern sie müssen auch selbst aktiv Einfluss ausüben“, erläuterte Hans-Willy Brockes, CEO bei den Veranstaltern vom ESB Marketing Netzwerk, in diesem Zusammenhang. Allein die vielen Feinheiten der digitalen Transformation fordern demnach konsequente Aufmerksamkeit und Anpassungsfähigkeit von Firmen, die ihre Marken erfolgreich positionieren möchten.

"Heute gibt es über 20-mal mehr Kommunikationskanäle als 1992, darunter digitale Medien wie Stimme, Chatbots und VR“, rief Hannah Leimert von der Universität St. Gallen in Erinnerung. Trotz (oder gerade wegen) der zunehmenden Medialisierung unseres Alltags seien physische Markenerlebnisse jedoch "relevanter denn je“.

Als "vier Schlüsselaufgaben der Markenkommunikation“ identifizierte sie die Ausstrahlung ikonischer Anziehungskraft, das Erzählen spannender Geschichten, die aktive Community-Beteiligung und das Schaffen eines relevanten medialen Diskurses.

Marketing auf Messers Schneide

Victorinox berichtete in Düsseldorf von den Schwierigkeiten, das Produkt des Hauses im Social-Media-Umfeld zu bewerben: Das Taschenmesser des Schweizer Herstellers wird von Meta als Waffe eingestuft und darf dementsprechend nicht auf marketingtypische Weise abgebildet werden. "Wir mussten plötzlich out of the box denken“, erklärte Patrick Raab, Senior Band Strategy Manager. Resultat ist die neue Kampagne "The Invisible swiss army knife“, die klassische Taschenmesser-Momente schlicht mit dem "unsichtbaren“ Multifunktionswerkzeug zeigt.

Weiteres prominentes Themenfeld beim diesjährigen Markenfestival war der Tourismus. Dabei ging es unter anderem um "Flugmodus an!“; eine von Tourismus NRW initiierte durch die Kulturlandschaft des Bundeslandes. Der digitale Besuch soll als "erste Inspiration“ fungieren und eventuelle Unsicherheiten unter potenziellen NRW-Reisenden reduzieren.

TN Deutschland stellte unterdessen ein Dashboard namens "Influmatica“ vor, das möglichen Kooperationspartnern die Identifikation von fachgerechten Influencern erleichtern soll. Das "Sustainability Dashboard“ von der Deutschen Zentrale für Tourismus wiederum versteht sich als Tool zur Visualisierung nachhaltiger Angebote, das eine gezieltere Anpassung der Marketingstrategien für entsprechend ausgerichteten Tourismus ermöglicht.

Beste Voraussetzungen zur Rückkehr

"Das diesjährige Markenfestival hat unsere brandneuen Veranstaltungsbereiche Caves und The Tunnel für Conventions offiziell eröffnet. Die neu geschaffenen Räumlichkeiten im Herzen der Merkur Spiel-Arena haben der dritten Ausgabe des Festivals den perfekten Rahmen geboten“, zeigt sich Christian Poschmann, Executive Director Corporate Events bei den Mitveranstaltern von D.LIVE, zufrieden. "In Verbindung mit dem Spielfeldrand konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf einer Gesamtfläche von 3.000 m² ein ideales Festival-Set up erleben.“

Ein Termin für eine vierte Ausgabe des Markenfestivals wurde bislang noch nicht verkündet; die positive Teilnehmerresonanz dürfte jedoch beste Voraussetzungen für eine erneute Auflage liefern. Bis dahin hält die offizielle Homepage unter anderem eine Bildergalerie mit lebhaften Eindrücken der jüngsten Ausgabe bereit.