Marktanalyse 2024
Sanierungsbedarf bei Immobilien steigt rasant

| Redaktion 
| 04.08.2024

Die Zahl der sanierungsbedürftigen Immobilien auf dem deutschen Markt steigt weiter an. Eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 beleuchtet, welche Energieeffizienzklassen besonders betroffen sind und wie sich die Preise in den letzten zwei Jahren verändert haben.

Während energieeffizientere Immobilien stabil bleiben, nehmen sanierungsbedürftige Objekte zu. Diese Entwicklung bietet Chancen für Schnäppchenjäger, birgt aber auch Risiken, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Die Analyse zeigt, dass fast die Hälfte der aktuellen Wohnimmobilien auf dem Markt dringend sanierungsbedürftig ist.

Anstieg bei Immobilien der Energieeffizienzklasse H

Laut der Analyse von ImmoScout24 hat der Anteil der Immobilien mit der schlechtesten Energieeffizienzklasse H in den letzten zwei Jahren um drei Prozentpunkte zugenommen. Während diese sanierungsbedürftigen Objekte im Preis deutlich gefallen sind, bieten sie interessierten Käufern erheblichen Verhandlungsspielraum. Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich die energetische Qualität des Wohnungsbestands in Ostdeutschland verbessert, aber 42 Prozent der derzeit angebotenen Wohnimmobilien in Deutschland haben immer noch eine Energieeffizienzklasse von E bis H.

"Es kommen momentan vermehrt Immobilien mit schlechter Energieeffizienz auf den Markt. Das sehen wir an den Angeboten von Immobilien mit Energieeffizienzklasse G und H, die in den letzten zwei Jahren auf unserer Plattform deutlich zugenommen haben", sagt Kristian Kehlert, Leiter Marktanalyse bei ImmoScout24. "Die Preise für Immobilien mit Klasse E bis H sind deutlich günstiger als für energieeffizientere Immobilien. Den Sanierungsbedarf sollten Kaufinteressierte bei solchen Immobilien vorab gut kalkulieren und entsprechend für die Preisverhandlung nutzen."

Preise sanierungsbedürftiger Immobilien fallen

Die Preise für Immobilien mit schlechter Energieeffizienz sind im Vergleich zu 2022 stark gesunken. Immobilien der Energieklasse E sind im Durchschnitt um 11,5 Prozent günstiger, während die Preise für Immobilien der Klassen F bis H zwischen 12 und 13,8 Prozent gefallen sind. Insbesondere Häuser und Wohnungen der Klasse H sind nun durchschnittlich 13,4 Prozent günstiger.

Kristian Kehlert betont: "Kaufinteressierte sollten den Sanierungsbedarf solcher Immobilien gut kalkulieren und in die Preisverhandlung einbeziehen."

Angebot von energieeffizienten Immobilien stagniert

Der Anteil der Immobilien mit den besten Energieeffizienzklassen A und B liegt unverändert bei 19 Prozent. Die mittleren Klassen C und D sind jeweils um einen Prozentpunkt zurückgegangen. Der Trend zeigt jedoch, dass immer mehr sanierungsbedürftige Immobilien auf den Markt kommen. So hat sich der Anteil der Häuser mit der zweitschlechtesten Energieeffizienzklasse G um einen Prozentpunkt erhöht, während der Anteil der Klasse H um drei Prozentpunkte gestiegen ist.

Auswirkungen auf den Immobilienmarkt

Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für den Immobilienmarkt. Die Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien steigt, während Käufer von sanierungsbedürftigen Immobilien die Modernisierungskosten genau kalkulieren müssen. Der Modernisierungsrechner von ImmoScout24 kann dabei eine erste Kosteneinschätzung geben.

Für die Analyse wurden alle Anzeigen von Häusern und Wohnungen in Deutschland, die im zweiten Quartal 2022 und 2024 bei ImmoScout24 inseriert waren, untersucht. Auch die Preisentwicklung wurde anhand der Angebote in kreisfreien Städten mit Baujahr bis 1990 analysiert.

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