Insulinproduktionsanlage
Milliarden-Investment: Sanofi bleibt in Frankfurt

| Redaktion 
| 01.08.2024

Aufatmen in Hessen: Das aus Frankreich stammende Pharmaunternehmen wird seine Insulinproduktion nicht etwa in die Heimat verlagern, sondern die bestehende Anlage in Frankfurt durch eine größere und modernere Variante ersetzen. Konzern, Bund, Land und Stadt werden zu diesem Zweck zehnstellig investieren.

Das französische Pharmaunternehmen Sanofi hat am Donnerstag verkündet, dass am BioCampus in Frankfurt Höchst eine hochmoderne Anlage zur Produktion des für Diabetiker lebenswichtigen Stoffes Insulin entstehen soll. Damit möchte die Firma die langfristige Versorgungssicherheit in Europa stärken, was ein Investment von ungefähr 1,3 Milliarden Euro erfordern wird.

Unterstützt wird das finanzielle Engagement von der deutschen Bundesregierung, der hessischen Landesregierung sowie der Stadt Frankfurt; grundsätzlich hängen die Pläne aktuell noch von der Genehmigung der Europäischen Kommission im EU-Beihilfeverfahren ab. Sanofi rühmt sich damit, lediglich fünf Prozent seiner verwendeten Wirkstoffe aus Asien zu beziehen, während der Industriedurchschnitt bei 80 Prozent liege.

Hunderte neue Arbeitsplätze in Frankfurt

Sofern das Bauvorhaben au EU-Ebene abgesegnet wird und wie geplant vonstattengeht, soll die Insulinproduktionsanlage im Jahre 2029 in Betrieb genommen werden und "mehrere hundert hochqualifizierte Fachkräfte“ beschäftigen. Der Neubau soll die bisherige Produktionsanlage ersetzen und sich über eine Fläche von 36.000 Quadratmetern erstrecken – das entspricht in etwa fünf Fußballfeldern. Höchste Qualitäts-, Automatisierungs-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards werden in Aussicht gestellt.

"Mit diesem Projekt bekräftigen wir unser Engagement für Diabetes-Patient*innen weltweit und nutzen die langjährige Expertise an unserem Frankfurter BioCampus mit seinen hochqualifizierten Mitarbeitenden“, unterstreicht Brendan O’Callaghan, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender Sanofi in Deutschland sowie Sanofi Global Head of Manufacturing & Supply.

O’Callaghan weiter: "Sanofi hat eine lange Erfahrung in der Entwicklung strategischer Plattformen, um die Versorgung mit wichtigen Medikamenten und Impfstoffen für die Gegenwart und Zukunft zu sichern. Und unser Engagement zur Förderung der europäischen Gesundheitssouveränität bleibt unverwechselbar und einzigartig. Als einer der weltweit größten Hersteller von Insulin engagieren wir uns auch weiterhin für die Produktion dieses unverzichtbaren Medikaments für die wachsende Zahl von Menschen mit Diabetes auf der ganzen Welt.“

Frankfurt statt Frankreich

Auf politischer Ebene zeigt man sich mit dem Sanofi-Investment ebenfalls zufrieden. So sieht Hessens Ministerpräsident Boris Rhein von der CDU laut HR "ein starkes Signal für unseren Pharma-Standort und einen weiteren Meilenstein für unsere Arzneimittel-Souveränität und Exportstärke in Deutschland"; das Bundesland avanciere durch die Pläne zum europäischen Schwerpunkt der Insulinproduktion.

Zwischenzeitlich hatte es Gerüchte gegeben, dass Sanofi die Insulinproduktion von Frankfurt ins heimische Frankreich verlegen könnte; diese dürfen nun zu den Akten gelegt werden. Sanofi-Sprecher Stefan Dietrich zufolge haben die günstigen politischen Rahmenbedingungen und die lange Expertise der Mainstadt in der Produktion von Insulin zur Entscheidung zum Verbleib beigetragen.

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