FOMO-Alert
Warum die Gen Z ein Problem damit hat auf Urlaub zu gehen

| Redaktion 
| 02.07.2024

Es klingt fast paradox: Die Generation, die den Begriff Work-Life-Balance revolutionieren will, nutzt ihre Urlaubstage nicht aus. Eine neue Studie zeigt, dass die Gen Z deutlich weniger Urlaub nimmt als die Babyboomer.

Während die Älteren wissen, wie wichtig Erholung ist, lässt die Jugend immer wieder freie Tage verfallen. Euronews berichtet, dass bis zu 80 Prozent der jungen Menschen in einigen europäischen Ländern das Gefühl haben, nicht genug Urlaub zu machen. Dabei beruft sie sich auf Expedia-Analysen, die bescheinigen: Die geburtenstarke Generation der Babyboomer hat eine weitaus gesündere Einstellung zum Thema Urlaub.

Die Gen Z, die sich selbst als fortschrittlich in Sachen Work-Life-Balance sieht, lässt jährlich vier Urlaubstage ungenutzt. Dies, obwohl die deutschen Gen Zler im Schnitt sogar einen halben Tag mehr Urlaub haben als die Boomers. Global betrachtet bleibt die Gen Z am Ende des Jahres mit durchschnittlich 2,6 ungenutzten Urlaubstagen zurück, während die Babyboomer nur 1,8 Tage übrig haben, so der Vacation Deprivation Report 2024.

Vom Urlaubsverweigerer zum Workaholic: Gen Z und FOMO

Die Gründe für dieses Phänomen? Die Studienmacher nennen ein Schlagwort: FOMO – die Angst, etwas zu verpassen. Diese Angst, die englische „Fear of Missing Out“, ist bei der Gen Z besonders ausgeprägt. Rund 51 Prozent der jungen Arbeitnehmer in Deutschland fürchten, dass während ihres Urlaubs wichtige Entscheidungen getroffen oder Kollegen bevorzugt werden könnten. Bei den Babyboomern sind es hingegen nur 16 Prozent, die diese Sorge teilen.

Doch FOMO ist nicht das einzige Problem. Schuldgefühle plagen die Gen Z fast ebenso stark. 47 Prozent fühlen sich schlecht, weil Kollegen ihre Aufgaben übernehmen müssen, während sie selbst im Urlaub sind. Bei den Boomers empfinden nur 16 Prozent so. In Frankreich müssen sich 50 Prozent der jungen Arbeitnehmer für ihre Auszeit entschuldigen, verglichen mit nur 14 Prozent der Älteren.

Mit dem Alter kommt die Gelassenheit

Es scheint also, als könnten die jungen Arbeitnehmer von den Babyboomern lernen. Mit zunehmendem Alter nimmt die FOMO ab und die Gelassenheit zu. Vielleicht ist es eine Frage der Erfahrung und des Reifeprozesses, der die Älteren lehrt, dass Urlaub kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.

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