Quoten-Volltreffer
UEFA Euro 2024 bringt ARD und ZDF historische Marktanteile

| Redaktion 
| 01.07.2024

Besonders Menschen zwischen 14 und 49 hat es im letzten Monat zu den beiden öffentlich-rechtlichen Senden gezogen, was selbstredend der Europameisterschaft geschuldet ist. Das Heimturnier weckt dabei mehr Zuschauerinteresse als die letzte EM – und beschert (den meisten) Privat- und Spartensendern eine schwere Zeit.

Niemandem wird entgangen sein, dass die 17. Fußball-Europameisterschaft der Männer seit mittlerweile zwei Wochen in Deutschland ausgetragen wird. Naturgemäß ist das Turnier ein Quotengarant für die zuständigen Sender und mutmaßlich das größte TV-Ereignis des Jahres – insbesondere, sofern sich die von Julian Nagelsmann trainierte Nationalelf im Viertelfinale (Freitag, 18 Uhr, ARD) gegen Spanien durchsetzen und womöglich sogar das Endspiel erreichen sollte.

Schon jetzt können ARD und ZDF jedoch zufrieden mit dem Verlauf der UEFA Euro 2024 sein. Wie das Branchenmagazin DWDL zusammenfasst, konnte Das Erste im Gesamtpublikum einen Marktanteil von 15,5 Prozent (3,7 Prozentpunkte mehr als im Mai) erreichen, während das ZDF im Vergleich mit dem Vormonat ein Plus von fünf Prozentpunkten erreicht und auf 18,8 Prozent Marktanteil kommt.

Anstieg vor allem im jungen Publikum

Besonders in der jüngeren Zielgruppe können die beiden öffentlich-rechtlichen Sender vor dem Hintergrund der Fußball-Europameisterschaft punkten. Unter den 14- bis 49-jährigen stieg der Anteil demnach um 7,3 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent im Ersten und im ZDF um 9,8 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent. Laut DWDL handelt es sich dabei um die "höchsten Monatsmarktanteile seit Jahrzehnten“, die auch die letzte EM mit 12,9 Prozent in der jungen Zielgruppe übertrumpfen.

Im Falle von ProSieben klingt der Satz etwas anders: Der Verlust von zwei Prozentpunkten auf 5,4 Prozent in der anvisierten Zuschauergruppe bedeutet "den schwächsten Marktanteil seit Jahrzehnten“. Auch Vox erreicht mit 4,6 Prozent (minus 1,4 Prozentpunkte) "den niedrigsten Wert seit mehr als 20 Jahren“, während Sat1 sogar 1,9 Prozentpunkte einbüßt und bei 4,5 Prozent landet.

Auch RTL verliert, aber…

Noch größer gestaltet sich der Verlust bei RTL. Die Kölner verzeichnen 2,3 Prozentpunkte weniger als im Mai, kommen letztendlich aber immer noch auf respektable 8,9 Prozent Marktanteil unter den 14- bis 49-jährigen. Im Unterschied zu den anderen Privatsendern strahlt RTL ebenfalls Spiele der UEFA Euro 2024 aus; allein die Partie Schweiz gegen Italien erreichte kürzlich knapp 60 Prozent Marktanteil.

Die meisten Zuschauer zog man trotzdem noch vor der EM vor den Bildschirm – durch das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Griechenland, das im Schnitt beinahe acht Millionen Menschen live mitverfolgt haben.

DWDL berichtet an anderer Stelle, dass nahezu alle Spartensender ebenfalls mit eingebüßtem Marktanteil in der jüngeren Zielgruppe zu kämpfen haben. Sender mit einem durchschnittlich älteren Publikum sind dabei tendenziell weniger stark betroffen. Außerdem scheinen viele Zuschauer sportlich ausgelastet, wie der auf 0,3 Prozent eingebrochene Marktanteil von Sport1 suggeriert. Nur für echte Highlights wird abseits der EM eingeschaltet, wie Eurosport1 wiederum nahelegt: Dank der French Open mit Alexander Zverev im Endspiel kommt der Sender mit 0,8 Prozent auf die besten Werte seit über einer Dekade.   

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