Rundfunkrat hat abgestimmt

Buhrow-Nachfolge steht: Dr. Katrin Vernau wird neue WDR-Intendantin

Ende letzten Jahres hat WDR-Intendant Tom Buhrow den Rundfunkrat des Senders darüber informiert, dass er nicht für eine dritte Amtszeit zur Verfügung steht. Im Interesse einer reibungslosen Übergabe angesichts der neuen Beitragsperiode ab 2025 entschied sich Buhrow seinerzeit, seinen (eigentlich bis Juni 2025 zugesprochenen) Posten zum Ende dieses Jahres vorzeitig zu räumen.

Am Donnerstag hat sich der Rundfunkrat festgelegt, wer ihm nachfolgen wird: Dr. Katrin Vernau, Helge Fuhst, Jörg Schönenborn und Elmar Theveßen kandidierten in Köln um das großzügig entlohnte Amt. "Presseclub"-Moderator Schönenborn und Theveßen, Leiter des ZDF-Washington-Studios, schieden im ersten Wahlgang aus, ehe Vernau eine Stichwahl gegen den öffentlich vor allem als "Tagesthemen"-Moderator bekannten Fuhst für sich entscheiden konnte. Dabei strich sie 36 Stimmen des insgesamt 55-köpfigen Gremiums ein.

Vernau ab 2025 im Amt

Die 51-jährige ist bereits seit 2015 WDR-Verwaltungsdirektorin, wobei sie 2022 und 2023 zeitweise beurlaubt war – um auf Interimsbasis als Intendantin des rbb zu fungieren. Vor ihrer Zeit beim Westdeutschen Rundfunk war sie Kanzlerin der Universitäten Ulm und Hamburg und Partnerin in der Unternehmensberatung Roland Berger.

"Es ist mir eine große Ehre, ab 2025 das Amt der WDR-Intendantin zu übernehmen und als vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk Überzeugte – und nicht zuletzt als "Maus“-Fan – auch eine Herzensangelegenheit. Der WDR braucht Mut, sich zu verändern, um auch im Hier und Jetzt glaubwürdig und relevant zu bleiben. Der WDR muss der Motor des Medienstandortes Nordrhein-Westfalen sein“, schildert Vernau, die ihren neuen Job wie angedeutet am Mittwoch, 01. Januar nächsten Jahres offiziell antritt. Ihre Amtszeit ist auf sechs Jahre angelegt.

Mehr als eine journalistische Transformation

Corinna Blümel, stellvertretende Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, zeigt sich zuversichtlich: "Wir sind davon überzeugt, dass Katrin Vernau durch ihre vielfältige Erfahrung innerhalb und außerhalb der ARD über ein hohes Maß an Expertise und Managementerfahrung verfügt, um den Herausforderungen im öffentlich-rechtlichen System zu begegnen und den WDR zukunftsfest aufzustellen.“

Das ZDF berichtet, dass Katrin Vernau in der Vorstellungsrunde acht Punkte für die zukünftige Ausrichtung des Senders präsentiert und dabei unter anderem mehr Regionalität, Mut zu Reformen und die verstärkte Kooperation mit privaten Unternehmen aufgegriffen hat. Sie führte demnach ihre kürzlich gesammelte rbb-Erfahrung als Pro-Argument für ihre Eignung an und erklärte, dass die erforderliche WDR-Transformation "deutlich über eine journalistische Aufgabe hinaus“ gehe.

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