44. Leitz Photographica Auction
"Eine der größten Raritäten in der Geschichte der Fotografie“ wird in Wetzlar versteigert

| Redaktion 
| 06.05.2024

Die ersten M-Modelle des deutschen Fotografie-Pioniers Leitz / Leica haben inzwischen 70 Jahre auf dem Buckel. Passend zum runden Jubiläum bietet das Auktionshaus in der Heimat des Herstellers eine Kamera an, von der es in dieser Form gerade einmal sechs Exemplare gibt – zum hohen sechsstelligen Preis, mindestens.

Womöglich lesen Sie diese Meldung auf einem Gerät, mit dem sie außerdem telefonieren, ihre Social-Media-Kanäle pflegen, gamen und nicht zuletzt hochauflösende Fotos schießen. Vor ziemlich genau sieben Jahrzehnten hätten Menschen mit der Hälfte dieser Begriffe nichts anfangen können – schließlich setzt die 1954 präsentierte Leica M3 (M für „Messsucher“) bereits neue Standards, indem sie seinerzeit moderne Fototechnik mit robuster Machart kombiniert.

So wird die Kamera (beziehungsweise ihre Nachfolgemodelle) vor allem für Reporter des analogen Zeitalters zum zuverlässigen Begleiter, der diverse bedeutende Momente der Geschichte für die Ewigkeit konserviert. Bei der Leitz Photographica Auction wird wiederum darauf geachtet, dass die Gerätschaften hinter den Motiven in ebenso würdiger Erinnerung behalten werden: Bereits seit 2002 versteigert das gleichnamige Auktionshaus ausgewählte Vintage-Kameras und Zubehör an gleichgesinnte Enthusiasten.

Hauptattraktion ist mindestens 600.000 Euro wert

Im hessischen Wetzlar, Heimat des Traditionsunternehmens Leitz (heute Leica Camera AG), stehen die Modelle des Lokalmatadoren selbstverständlich im Mittelpunkt, wobei historisch relevante Kameras anderer Hersteller ausdrücklich nicht ausgeschlossen werden. Bei der inzwischen 44. Ausgabe der Auktion gebührt das Spotlight dennoch unangefochten einer Leica MP2 Black Paint aus dem Jahre 1958: Sie gehört einer nur 27 Exemplare starken Testserie an, von denen lediglich sechs Stück in der vorliegenden Schwarzlack-Ausführung entstanden sind.

Seitens der Leitz Photographica Auction wird das Modell mit der Seriennummer 935509 als "eine der größten Raritäten in der Geschichte der Fotografie“ angepriesen und soll einen Erlös zwischen 600.000 und 700.000 Euro einbringen.

Die Prognosen der Verantwortlichen fallen dabei mitunter eher zurückhaltend aus. So wurde der Wert einer von ihrem Erfinder Oskar Barnack persönlich benutzten Leica der 0-Serie Nr. 105 auf etwa drei Millionen Euro geschätzt – letztlich war ihr neuer Besitzer bei der 40. Ausgabe der Leitz Photographica Auction jedoch dazu bereit, sich von 14,4 Millionen Euro zu trennen. Damit avancierte der geschichtlich bedeutsame Prototyp zur teuersten Kamera der Welt.

Weitwinkel bringt Licht ins Dunkel

Wer eine waschechte Seltenheit sein Eigen nennen und eine etwas kleinere sechsstellige Summe dafür hinblättern möchte, wird am Samstag, 08. Juni ebenfalls in Wetzlar fündig: Die Leica I Mod A stammt aus den 1930ern und fällt optisch vor allem durch ihre Belederung und ihr vergoldetes Gehäuse auf; ihr Schätzpreis liegt zwischen 300.000 und 350.000 Euro.

Derweil soll die Versteigerung der Steel-Rim Summilux 1,4/35 mm einem guten Zweck zugutekommen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahre 1961 handelt es sich um "das lichtstärkste Weitwinkelobjektiv der Welt“, das hier in einer Prototyp-Fassung mit vier zusätzlichen Schrauben, die der Produktionsversion fehlten, angeboten wird. Über den Erlös, der sich geschätzt zwischen 6000 und 7000 Euro einpendelt, darf sich die humanitäre Hilfskampagne "Licht ins Dunkel“ freuen.

Während die eigentliche Auktion im Leitz Park von Wetzlar um 11 Uhr losgeht, können Gebote sowohl schriftlich als auch telefonisch und über die Internetpräsenz schon jetzt eingereicht werden.

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