Neue Heimat für Adobe-Alternative
Kreativsoftware: Canva heißt Affinity willkommen

| Redaktion 
| 26.03.2024

Etwa 126.000 Dollar für jeden aktiven User: Gegen einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag übernehmen die Australier von Canva die englischen Entwickler der Affinity Creative Suite. Professionelle Designer rücken dadurch in den Fokus der Plattform.

Wie die Designplattform Canva und Affinity / Serif am Dienstag jeweils in eigenen Statements bekannt gegeben haben, gehört die Affinity-Produktsparte samt Entwickler ab sofort zum australischen Unternehmen. Die bewährte Creative Suite umfasst Affinity Designer, Affinity Photo und Affinity Publisher und ist unter Kreativen als Alternative zum Portfolio von Adobe gefragt, da die Programme - anders als beim abo-basierten Konkurrenten – als einmalige Käufe erhältlich sind.

"Mit Canva haben wir einen Gleichgesinnten gefunden, der uns helfen kann, Affinity auf ein neues Niveau zu heben. Ihre zusätzlichen Ressourcen bedeuten, dass wir viel mehr und viel schneller liefern können", schildert Serif-CEO Ashley Hewson. "Dieser Zusammenschluss ist ein Beweis dafür, was erreicht werden kann, wenn sich zwei Unternehmen zusammentun, deren gemeinsames Ziel es ist, Design für jedermann zugänglich und angenehm zu machen."

Arbeitswelt ein visueller Ort

Canva weist rund 175 Millionen Nutzer aus, während die in England entwickelten Affinity-Lösungen von mehr als drei Millionen Menschen angenommen werden. "In den letzten Jahren ist der Bedarf an effektiver, effizienter und überzeugender visueller Kommunikation dramatisch gestiegen", blickt man seitens Canva zurück.

Screenshot aus dem Affinity Photo Editor (Bild: Affinity)

Weiter heißt es im offiziellen Statement zur Übernahme: "Von internen Kommunikationsteams, die Onboarding-Materialien erstellen bis hin zu Marketingteams, die globale Kampagnen skalieren – die Arbeitswelt wird zunehmend zu einem visuellen Ort. Da die Menge an Inhalten und Kanälen zunimmt, sind die Designer überlastet und verbringen mehr Zeit mit der Bearbeitung und weniger Zeit mit der Erstellung."

Geheimwaffe hat ihren Preis

Prinzipiell möchte Canva professionelle Designer auf die Plattform locken, die Mitgründer Cameron Adams zufolge in den letzten Jahren weniger im Fokus des Unternehmens standen. In einem Interview mit dem heimischen Sydney Morning Herald erzählt er, dass Canva zuerst über die Entwicklung eines eigenen Angebots nachgedacht, vor etwa sieben Wochen schließlich jedoch Kontakt zu Affinity aufgenommen hat. Nach einigen Besuchen in Nottingham scheint die Chemie zu stimmen; Adams bezeichnet Affinity als "Geheimwaffe", die viele Leute noch nicht auf dem Schirm haben.

Der Zeitung gegenüber erklärt der Canva-Mitgründer außerdem, dass die Affinity-Produktsparte zunächst eigenständig bleiben wird; mit der Zeit dürfte es allerdings "Feature-Integrationen" geben. Es handelt sich um die bislang größte Akquisition der elfjährigen Unternehmensgeschichte, wobei keines der offiziellen Statements eine Angabe zum Kaufpreis für Affinity / Serif enthält. Dem Branchenmagazin TechCrunch soll Canva jedoch bestätigt haben, dass deren Einschätzung von etwa 380 Millionen Dollar zutreffend ist.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV