Spielregeln für KI-Anwendungen
Das erste KI-Gesetz der Welt: EU beschließt "AI-Act"

Das Europäische Parlament hat einen historischen Schritt unternommen und das weltweit erste staatliche Gesetz zur Regulierung künstlicher Intelligenz (KI), den sogenannten "AI-Act", verabschiedet.

Nach intensiven Verhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten wurde das Gesetz nun offiziell angenommen. Mit seiner Hilfe soll der Einsatz von KI-Technologien innerhalb der Europäischen Union klar geregelt und in bestimmte Risikokategorien eingeteilt werden.

Die EU unterscheidet hierbei vier Risikostufen für den Einsatz von KI, basierend auf dem potenziellen Gefahrengrad für die Gesellschaft. Für risikoarme Anwendungen, wie etwa die Sortierung von Schrauben in der Logistikbranche, gelten somit kaum Regulierungen. Kritischer betrachtet die EU jedoch den Einsatz von KI in sensiblen Bereichen wie Bildung, Verkehr oder Medizin, wo fehlerhafte KI-Systeme weitreichende Folgen haben könnten. Hier sind umfangreiche Eigen- und staatliche Prüfungen der Systeme vorgesehen.

Kein Social Scoring wie in China

Ein zentraler Aspekt des "AI-Act" ist das Verbot von "Social Scoring" durch Echtzeit-Gesichtserkennung im öffentlichen Raum, eine Praxis, die etwa in China bereits zu umfassender Überwachung und Bewertung der Bürger führt. Dieses Verbot soll eine ähnliche Entwicklung innerhalb der EU verhindern.

Gründlich und sauber statt schnell und hochperformant

Obwohl Kritiker befürchten, dass die strengen Regulierungen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KI-Branche einschränken könnten, sehen Experten wie Anita Klingel auch Chancen in der neuen Gesetzgebung. Ihrer Meinung nach könnte der "AI-Act" das Qualitätsmerkmal "Made in EU" für vertrauenswürdige KI-Technologien etablieren und somit einen neuen Standard setzen: "Schnell und hochperformant bekommen Sie von Elon Musk - das ist so. Gründlich und sauber aufgesetzt bekommen Sie in der EU".

Vorbildwirkung: Nicht-EU-Länder wollen Gesetz übernehmen

Daniel Abbou, Geschäftsführer beim KI Bundesverband, erhofft sich von dem Gesetz vor allem eine einheitliche Wettbewerbsgrundlage innerhalb der EU, auch wenn die Umsetzung der Richtlinie von Land zu Land variieren kann. Von Beobachtern wird die Entscheidung als wichtiger Schritt über die Grenzen der EU hinaus gewertet - zumal viele Länder bereits angekündigt haben, das EU-Gesetz übernehmen zu wollen.

Die Frage ist, was sich durchsetzen wird: Schnell und hochperformant oder gründlich und sauber (und langsam....). Ich habe da eine These: Der Markt ausserhalb der EU ist größer und entwickelt sich schneller. Daher bitte: schnell, performant und sauber :-)
Genaugenommen ja
Das wird schwer zu kontrollieren sein
Müssen jetzt ki Texte gekennzeichnet werden?

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