Junge, digitale Leader
Wie Tech-Pioniere und Manager ihre Kinder auf das KI-Zeitalter vorbereiten

Vier Eltern geben Auskunft über ihre Schwerpunkte - Kreativität, MINT, soziale Kompetenz und selbstständiges Problemlösen stehen bei ihnen hoch im Kurs.

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz (KI) zunehmend Aufgaben übernimmt, die bisher Menschen vorbehalten waren, steht die Frage im Raum: Wie bereiten wir unsere Kinder auf diese neue Ära vor? Führende Köpfe der digitalen Wirtschaft geben im Manager Magazin Einblick in ihre persönlichen Ansätze, diese Herausforderung zu meistern. Hier die wichtigsten Aussagen:

Björn Eskofier, ein führender Forscher im Bereich Maschinelles Lernen an der Universität Erlangen-Nürnberg und Vater von vier Kindern, sieht in der KI eine Chance, menschliche Fähigkeiten zu erweitern, statt sie zu ersetzen. "KI wird uns nicht überflüssig machen, sondern uns ermöglichen, unsere Stärken zu nutzen und Schwächen auszugleichen", erklärt Eskofier. Er betont die Bedeutung des lebenslangen Lernens und die Fähigkeit, mit KI kreativ zusammenzuarbeiten, um Neues zu schaffen. Während eines Forschungsaufenthalts in Stanford erlebte er, wie sein Nachwuchs in einer Schule in Mountain View durch projektorientiertes Lernen und den Einsatz von Technologie selbstständig Problemlösungen entwickelte.

Die Notwendigkeit, Kinder für das KI-Zeitalter zu rüsten, wird von vielen in der sogenannten Wirtschafts- und Bildungselite geteilt. Es geht darum, nicht nur technische Fähigkeiten wie Programmieren zu vermitteln, sondern auch soziale Kompetenzen und kritisches Denken zu fördern. Kenza Ait Si Abbou, eine Data- und KI-Managerin, setzt sich dafür ein, Kindern zu vermitteln, dass KI kein unerreichbares Konzept ist, sondern ein Werkzeug, das sie selbst gestalten können. Sie unterstreicht die Wichtigkeit von Fremdsprachen und kulturellem Verständnis, um die Grenzen der KI zu überwinden.

Die Personalisierung des Lernens

Die Führungskraft Anastassia Lauterbach sieht in der KI-Bildung für Kinder und Eltern einen wachsenden Markt und entwickelt Bildungsmaterialien, die spielerisch Wissen vermitteln. Auch Elon Musk und Dieter Schwarz investieren in Bildungseinrichtungen, die einen Schwerpunkt auf MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) legen, um Kinder für die Zukunft zu wappnen.

Trotz der Technologiebegeisterung mahnt Kai Maaz vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung zur Besonnenheit. Er betont, dass Grundkompetenzen nicht vernachlässigt werden dürfen und plädiert für eine stärkere Personalisierung des Lernens durch KI, warnt aber vor überzogenen Erwartungen.

In diesem Spannungsfeld zwischen Technologieeuphorie und der Bewahrung menschlicher Werte zeigt sich, dass die Vorbereitung auf das KI-Zeitalter eine ausgewogene Mischung aus technischem Know-how und sozialen Fähigkeiten erfordert. Es ist eine Generationenaufgabe, die nicht nur in Schulen, sondern auch in Familien und der Gesellschaft als Ganzes angegangen werden muss.

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