Schon seit den späten 1940ern sind Kondome das Steckenpferd von Ritex. Dabei stellt der Firmenname ein Kofferwort aus „Richter" (wie in Hans Richter, Gründer) und „Latex" dar. Das in dritter Generation familiengeführte Unternehmen produziert ausschließlich auf Anlagen im heimischen Bielefeld – und selten durften sich die sicherheitsbedachten Ostwestfalen dabei über so großen Zuspruch für ihre Produkte freuen.
Wie Ritex berichtet, konnte im vergangenen Jahr der größte Umsatzsprung der Unternehmensgeschichte gemacht werden: Ohne konkrete Zahlen zu nennen, wurde durch den Verkauf von Kondomen, Gleitmitteln und ähnlichem Zubehör im vergangenen Beobachtungszeitrum einer offiziellen Mitteilung zufolge fast ein Fünftel mehr Umsatz generiert als im Vorjahr.
"Wir sind überaus erfreut, die herausragenden Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 bekanntgeben zu können. Die Umsatzsteigerung von ca. 20 Prozent belegt das Vertrauen der Kunden in unsere Produkte", schildert Geschäftsführer Robert Richter.
Ritex will weiter wachsen
Zuletzt konnten die Bielefelder im März 2020 einen beachtlichen Meilenstein vermelden, als sich der Absatz ihrer Präservative bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie beinahe verdoppelte; damals von etwa 6,7 Millionen (März 2019) auf circa 12,7 Millionen ein Jahr später, wie Lokalmedien seinerzeit erwähnten.
Insgesamt scheint die Arbeit von Ritex im letzten Jahr jedoch noch ertragreicher gewesen zu sein. Als mögliche Erklärung dafür nimmt das Unternehmen Bezug auf eine BZGA-Studie zum Verhütungsverhalten Erwachsener – demnach sorgt eine zunehmend kritische Einstellung gegenüber hormonellen Verhütungsmethoden für eine Renaissance des Kondoms, das erstmals seit 2007 wieder häufiger als die Anti-Baby-Pille zum Einsatz gekommen sei.
Gerade deshalb zeigt man sich bei Ritex überzeugt, dass Kondome "Made in Germany" ein zukunftsträchtiges Geschäft sind. Gleichzeitig fühlt sich die Traditionsfirma im heimischen Stadtteil Hillegossen zunehmend eingeengt. Robert Richter beteuert, dass Ritex Bielefeld grundsätzlich gern die Treue halten wolle, die Möglichkeit zu weiterem Wachstum dadurch aber nicht eingeschränkt werden dürfe. Deshalb habe man "es sehr positiv aufgenommen, dass die Stadt Bielefeld nun endlich einmal Signale in Richtung des Ausbaus von Industrieflächen gegeben hat."
Kommentar schreiben